Wolfenbüttel: CGLS bat Landtagsabgeordnete zum Gespräch über Lage der Berufsschulen - "Regionale Lösungen sind nötig"

von Marc Angerstein


| Foto: Marc Angerstein)



Die Berufsbildenden Schulen (BbS) Wolfenbüttel – Carl-Gotthardt-Langhans-Schule (CGLS) – stehen gut da. Im Vergleich mit anderen BbSen in Niedersachsen. Dennoch ist auch die Wolfenbütteler Bildungseinrichtung von Problemen betroffen, deren Lösung nicht oder nur unzureichend lokal möglich ist. Gestern fand in der CGLS ein Gespräch statt mit allen Landtagsabgeordneten aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel. Oberstudiendirektor Peter Walte und die erweiterte Schulleitung wollten den Landespolitikern die Probleme aufzeigen und Lösungsmöglichkeiten diskutieren.

Hauptproblem ist der demografische Wandel in der Gesellschaft, Die Zahl der Geburten geht immer weiter zurück. Und somit auch in der Folge die Zahl der Auszubildenden. Zunehmend gibt es Schwierigkeiten die duale Berufsausbildung in zahlreichen Handwerksberufen anzubieten. Volker Oelrich, CGLS- Abteilungsleiter für die technischen Berufe, brachte es auf den Punkt. „Wir bekommen in einigen Handwerksberufen  in den Ausbildungsjahren die nötige Klassenzahl für den Unterricht gar nicht mehr zusammen.“ Das bedeute, ein qualitativ hochwertiger Unterricht könne zunehmend nicht mehr angeboten werden.

Eine auf freiwilliger Basis begonnene Kooperation mit anderen BbSen in der Region habe sich nicht bewährt. „Letztlich befinden sich alle Schulen im Wettbewerb“, verriet Walte.

Der Lösungsansatz der CGLS-Pädagogen sieht eine von oben angeschobene Zusammenarbeit der Berufsbildenden Schulen vor. Konkret wird daran gedacht die Ausbildung in unterschiedlichen Berufsfeldern jeweils zu konzentrieren. Walte: „Ausbildung in Handel und Industrie könnte in den Zentren (Braunschweig, Göttingen, Hannover etc.) stattfinden. Die Handwerksberufe sollten auf die BbSen in den Fläche (Wolfenbüttel, Goslar, Helmstedt etc.) aufgeteilt werden.“

Ein weiteres Problemfeld ist die Zusammenarbeit der Berufsbildenden mit allgemeinbildenden Schulen. Abteilungsleiter Thomas Meyer erläuterte den Abgeordneten die Projekte der CGLS mit der Realschule Remlingen und der Hauptschule Wilhelm Raabe. Man habe durchaus Erfolge in der Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler erzielt. Die sei in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden, obwohl die Vorteile auf der Hand lägen. „Auch die Ausbildungsfirmen profitieren von der besseren Berufsorientierung der Schulabgänger“, sagte Meyer.

Genannt wurde das „Neustädter Modell“, wo Hauptschülerinnen und Hauptschüler nicht nur theoretisch büffeln, sondern praktisch auf eine Berufsausbildung vorbereitet werden.


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