Wolfenbüttel: Darmkrebs - vorsorgen, erkennen, heilen - Förderverein e.V. Städtisches Klinikum Wolfenbüttel setzt Vortragsreihe fort

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In Deutschland erkranken jährlich 70.000 Menschen an Darmkrebs, knapp ein Drittel stirbt an den Folgen eines Karzinoms im Bereich des Darms. Damit ist der Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Frühzeitige Vorsorge hilft, Darmkrebs zu heilen. Dies zu vermitteln und aufzuklären hat sich der Förderverein e.V. Städtisches Klinikum Wolfenbüttel zur Aufgabe gemacht und tagte heute im Konferenzraum des Städtischen Klinikums.

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Dörthe Weddige-Degenhard begrüßte die Gäste beim Vortrag im Klinikum Foto:



Die Vorsitzende des Fördervereins, Dörthe Weddige-Degenhard, begrüßte die zahlreichen Interessierten zu der, nun schon jahrelang praktizierten, Vortragsreihe und übergab dann an Dr. Kinan Rifai. Dr. Rifai ist seit Mai letzten Jahres als Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Klinikum Wolfenbüttel tätig. Er referierte über die Zahl der Erkrankten in Deutschland, Heilungschancen und Therapiemöglichkeiten. Und darüber, wie wichtig eine frühzeitige Erkennung von Darmkrebs ist. "Je früher ein Karzinom erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Gehen sie zur Vorsorge. Das Gesundheitssystem in Deutschland gibt einem die Möglichkeit zur Vorsorge, nutzen sie diese Gelegenheit", appellierte der Chefarzt.

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Dr. Kinan Rifai referierte über Vorsorge und Früherkennung und Therapie Foto: Archiv)



Dr. Kinan Rifai versuchte durch die heutige Tagung auch Ängste vor einer Darmspiegelung zu nehmen. "Das Koloskop, das Instrument, mit dem die Spiegelung durchgeführt wir, ist heutzutage sehr dünn und misst gerade einmal 1 Zentimeter im Durchmesser", erklärt der Facharzt.


In Kliniken und Arztpraxen können Probeheftchen zur Stuhluntersuchung angefordert werden und können oft schon erste Aufschlüsse über eine Erkrankung  geben. Endgültige Gewissheit verschafft aber eine Darmspiegelung. Es gibt erste Erfolge, die zeigen, dass eine Vorsorgeuntersuchung wichtig und richtig ist. Trotzdem erkranken noch immer viele Menschen an dieser Art von Krebs. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser. Denn, in einem späten Stadium erkannt, ist Darmkrebs nur noch zu maximal 30 Prozent heilbar. Wird ein Karzinom jedoch früh erkannt, stehen die Heilungschancen bei 90 Prozent. "Besser überleben, durch Vorsorge", schließt Dr. Kinan Rifai seinen Vortrag ab und übergibt an Prof. Dr. Heinrichh Keck, Chefarzt für Chirurgie am Klinikum Wolfenbüttel.

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Prof. Dr. Heinrich Keck hielt seinen Vortrag über die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Darmkrebserkrankung Foto:



Prof. Dr.Keck erklärte den Anwesenden das Verfahren, wenn erst einmal die Diagnose Darmkrebs gegeben wurde. Wie wird die Krankheit therapiert und was passiert, wenn Metastasen schon andere Organe befallen haben? "Wichtig ist eine genaue Diagnose, damit wir handeln können. Erst wenn wir das genaue Stadium kennen, können wir eingreifen. Der Erfolg einer Therapie ist vom Stadium abhängig. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig. Wir Deutschen schicken unsere Autos auch zum TÜV und wünschen uns, dass es heile bleibt. Das sollten wir mit unseren Körpern auch tun", sagt Dr. Keck.

Die Typisierung eines Karzinoms erfolgt in Stadien. Bei Stadium eins besteht eine große Heilungschance, da der Tumor nur die obere Schleimhaut des Darms befallen hat. Ist der Tumor bereits durch den Darm gewachsen und hat andere Organe angegriffen, spricht man von Stadium 5. Hier ist nur eine geringe Chance auf Heilung gegeben. "Wir sprechen hier von wenigen Millimetern", erklärt Prof. Dr. Keck. Nur wenige Millimeter können Entscheiden, ob der Krebs heilbar ist, oder nicht. Als erstes Organ wird immer die Leber in Mitleidenschafft gezogen.

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Im Foyer des Klinikums steht ein Darmkrebs-Info-Modul zur Verfügung Foto:



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Miriam Link von der Firma "Roche" verteilte Informationsmaterial Foto:



Wird der Darmkrebs erst spät erkannt, nimmt die Krankheit einen schnellen und meist tödlichen Verlauf. Zeigen sich erste sichtbare Symptome, ist er meist schon weit fortgeschritten. Menschen mit Vorerkrankungen in der Familie sollten besonders achtsam sein, denn Darmkrebs kann auch genetisch bedingt sein. Die Vorsorge und Darmspiegelung wird in Deutschland von den Kassen getragen. Menschen ab dem 50. Lebensjahr sollten deshalb regelmäßig zur Untersuchung gehen, da ab diesem Alter die Tendenz einer Erkrankung ansteigt. Ein einfacher Gang zum Arzt kann wertvolle Jahre schenken.

Im Foyer des Wolfenbütteler Klinikums steht vom 18. bis 20. März ein "Darm-Modul" und ein Informationsstand zum Thema Darmkrebs der Firma Roche zur Verfügung. Hier kann man sich ausführlich informieren.


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