Seit beinahe 20 Jahren hat uns das Internet fest im Griff. Oder sollte man sagen, im Netz? Konnte der "Erfinder" des Internets, der englische Physiker Tim Berners-Lee, Anfang der 90er Jahre ahnen, dass er eine Revolution der Kommunikation auslöst?
E-Mails statt Briefe? Google statt Gehirn? E-Books statt Bücher? Das Internet hat unsere Gesellschaft maßgeblich geprägt. Kaum jemand in Deutschland ist nicht der elektronischen Welt verfallen. Das besagt auch die Online-Studie der ARD. Rund dreiviertel der Deutschen sind online. Das ist dreimal so viel wie noch im Jahr 2000. Täglich ist jeder Nutzer geschätzte 83 Minuten im Internet. Und dabei ist egal, ob das World Wide Web zu Kommunikationszwecken, zum Spielen oder als Informationsquelle dient. Hauptsache wir sind unterwegs in den unendlichen Weiten des Internets.
Lässt uns das Internet allmählich verblöden, oder ist es nur eine neue Form des "Denkens" geworden? Nimmt uns Google und Wikipedia das Denken ab? Können die sogenannten sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und StudieVZ das soziale Leben ersetzen? Und was ist mit unseren alten Wegbegleitern, den Büchern? Sterben Bücher aus?
Die JIM-Studie (Jugend, Information, Media) aus dem Jahr 2011 zeigt jedoch, dass Bücher und Zeitschriften noch immer gerne und viel gelesen werden. Auch das Fernsehen wurde noch nicht vom Internet abgelöst, die Tendenz steigt jedoch zum Fernsehen via Internet. Auch die sozialen Netzwerke sind im Auftrieb.
Fakt ist, das Internet ist eine Bereicherung für die Menschheit. Im richtigen Maß kann es einem so manches Mal aus der Klemme helfen. Aber echte soziale Kontakte kann es nicht ersetzen.
Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen und fügen uns der Entwicklung.
Und mal ehrlich, das Internet ist eine spannende Sache. Wie sonst könnten wir so schnell mit Menschen am anderen Ende der Welt kommunizieren? Und das "Live" in Bild und Ton. Eine neue Zeit ist angebrochen und wir von WolfenbüttelHeute.de knüpfen genau an diese neue Zeit an. Als Online-Tageszeitung reihen wir uns ein, in das World Wide Web. Schließlich bezieht inzwischen jeder vierte Deutsche seine Informationen über das mobile Internet. In Zeiten von Smartphone und Tablet-PC verrät zuerst der Blick auf das Telefon, was gerade wo los ist.
Andreas Memmert vor dem Computer im Bürgerraum des Hornburger Rathauses Foto:
Auch im verschlafenen Städtchen Hornburg hat das Internet Einzug gehalten. Im Bürgerraum des Rathauses steht ein Computer mit Internetzugang kostenlos zur Verfügung. "So haben die Touristen die Möglichkeit, sich jederzeit Informationen einzuholen", erklärt Samtgemeindebürgermeister Andreas Memmert. Er selber bevorzugt die herkömmliche Methode mit Menschen zu kommunizieren. "Ich bin in keinem Netzwerk angemeldet und Gespräche führe ich lieber persönlich als per Mail. Sicher lässt es sich manchmal nicht vermeiden, gerade wenn es eilt. Aber wir sollten doch unsere sozialen Kontakte lieber persönlich pflegen. Sonst laufen wir der Gefahr, uns abzuschotten und zu vereinsamen", erklärt Memmert.
Also, ist das Internet Fluch oder Segen? Womöglich ein wenig von beidem.
Stellt sich noch die Frage, wie es in weiteren zwanzig Jahren aussieht. Wie kommunizieren wir dann mit unseren Mitmenschen? Spielt sich unser Leben dann nur noch virtuell ab? Vielleicht frei nach dem Motto: "Beam me up, Scotty".
mehr News aus Wolfenbüttel