Insgesamt 48,4 Prozent der Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr an der TÜV-STATION in Wolfenbüttel von den Sachverständigen auf Herz und Handbremse gecheckt wurden, hatten gar keine und 28,7 Prozent nur geringe Mängel. Damit bekamen insgesamt 77,4 Prozent auf Anhieb eine neue Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit. Aber: Bei 22,6 Prozent der Fahrzeuge wurden erhebliche Mängel festgestellt, die unverzüglich behoben werden mussten, ehe nach einer Nachprüfung die Plakette aufs hintere Nummernschild geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher waren darüber hinaus 0,12 Prozent der Autos. Das ist das Ergebnis der TÜV-Auswertung der Hauptuntersuchungen in Wolfenbüttel, die jetzt veröffentlicht worden ist.
Kurios: In der Mängelstatistik registrieren die TÜV-NORD-Sachverständigen eine gegenläufigen Trend: Zum Einen gibt es viele Autos, die ohne Mängel unterwegs sind, dann aber fallen auch immer mehr Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf.
Der Leiter der TÜV-STATION in Wolfenbüttel, Klaus Heine, erklärt dieses Phänomen: „Auf der einen Seite bauen die Hersteller qualitativ hochwertige Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel unterwegs sein können. Andererseits kümmern sich leider viele Autofahrer zu wenig um die Technik ihres Fahrzeugs. Viele scheuen auch aus Kostengründen regelmäßige Werkstatttermine zur Inspektion und zur Wartung. Das ist ein Fehler. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen.“
Auch die Mängelgruppen deuten darauf hin, dass viele Autofahrer sich oftmals nicht um den sicheren Zustand ihres Fahrzeuges kümmern. Die Mängelgruppe „Licht, Elektrik“ liegt in der Statistik immer noch ganz vorne – und das obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen und der Mangel meist unkompliziert und kostengünstig zu beheben ist. Oftmals werden sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt.
Diese Erkenntnisse decken sich mit den Erfahrungen aus der Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober auch vom TÜV durchgeführt wird.
Insgesamt ergibt sich für die häufigsten Mängelgruppen die Reihenfolge „Licht, Elektrik“, „Bremsen“, „Achsen, Räder, Reifen“ und „Umweltbelastung“.
Je älter die Fahrzeuge werden, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf TÜV NORD-weit keine TÜV-Plakette bekommen.
Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als mängelursächlich anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 49516 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 134.534 Kilometern auf dem Tacho.
Die Sachverständigen von TÜV NORD Mobilität raten in jedem Fall dazu, an Wartung und Pflege nicht zu sparen. Schließlich können nur zuverlässig funktionierende Fahrzeugkomponenten Sicherheit auf unseren Straßen gewährleisten.
Die in diesem Jahr eingeführte HU 2012, die eine leicht veränderte und vereinheitlichte Mängeleinstufung mit sich brachte, hat keinerlei Einfluss auf die statistischen Daten, da sie am 1. Juli in Kraft gesetzt wurde, also just zu dem Datum, an dem die Auswertung der aktuellen HU-Zahlen für den TÜV-Report abgeschlossen wurde.
Übrigens: Wer noch mit einer grünen HU-Plakette unterwegs ist, sollte sich sputen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der ‚fälligen Plaketten’ auf Orange und dann ist schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach spätestens zwei Monaten ein Bußgeld fällig, später kommen noch Punkte in Flensburg dazu.
Telefonisch unter 0800/8070600 oder online bei www.tuev-nord.de können Autofahrer Termine zur Hauptuntersuchung vereinbaren.
Die jetzt erfolgte statistische Auswertung der Mängel an Fahrzeugtypen, die bei der Hauptuntersuchung vom TÜV entdeckt wurden, werden im neuen TÜV Auto-Report veröffentlicht, der an allen TÜV-STATIONEN und im Zeitschriftenhandel verkauft wird.
mehr News aus Wolfenbüttel