Wer viel arbeitet braucht zwischendurch eine Pause - und so steuert Frank Oesterhelweg während seiner Nachtschicht (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach) gegen 22 Uhr den Döner-Imbiß „Pamukkale“ in der Langen Straße in Wolfenbüttel an. Ein paar Kunden stehen noch an der Theke, als der CDU-Landtagsabgeordnete das Lokal betritt. Besitzer Hakim Kaya empfängt ihn freundlich und will wissen, warum er gerade bei ihm Halt mache. „Mir geht es nicht nur um einen guten Döner, sondern auch darum zu erfahren, welche Herausforderungen und Sorgen ein Unternehmer mit Migrationshintergrund hat“, erklärt Oesterhelweg.
Schnell kommen die beiden ins Gespräch. Der türkisch-stämmige Kaya berichtet dem Landtagsabgeordneten, dass er schon viele Jahre in Deutschland sei und die Selbständigkeit immer sein Ziel gewesen ist. Auch wenn er insgesamt zufrieden ist, gibt es Höhen und Tiefen. Spezielle Probleme aufgrund seines Migrationshintergrundes habe er nicht. So freue er sich auf die Wiedereröffnung des Theaters sowie über das Ende der Straßenbaumaßnahmen, die ihm in den letzten Jahren einige Laufkundschaft gekostet haben. „Die meisten Kunden nutzen aber sowieso meinen Lieferservice“, berichtet er weiter. Seit Jahren ist Pamukkale in Wolfenbüttel für gute Speisen bekannt.
Das weiß auch Slim Karma zu schätzen, der seit gut anderthalb Jahren direkt neben dem Imbiß ein Shisha-Lokal betreibt. „Wir profitieren voneinander, wenn meine Gäste etwas zu essen bestellen, kommt es direkt von nebenan. Das ist praktisch und geht schnell“, berichtet der gebürtige Tunesier Karma. Dabei achtet er darauf, dass die Bestimmungen des Jugendgesetzes eingehalten werden. „Bei mir im Lokal geht es um verantwortungsvollen Genuss“, erklärt er weiter.
„Ich freue mich, dass auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund wirtschaftlich selbständig arbeiten und damit für Wachstum und Arbeitsplätze sorgen“, berichtet Oesterhelweg. Die Selbständigenquote bei Migranten liege in Niedersachen bei gut 9%. „Ich bin der Auffassung, dass wirtschaftlicher Erfolg einhergeht mit gesellschaftlicher Integration. Deswegen leisten Unternehmer wie Herr Karma und Herr Kaya einen wichtigen Beitrag für das Miteinander“, erklärt Oesterhelweg abschließend, bevor er sich gestärkt weiter auf den Weg im Rahmen seiner Nachtschicht machen muss.
Hintergrund:
In Wolfenbüttel gibt es viel zu entdecken – auch nachts. Aufgrund der vielen interessanten Termine, fundierten Gespräche und viel positiver Resonanz auf seine erste Nachtschicht Anfang Oktober bei der er acht Stationen in neun Stunden besucht, hat sich der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg im November nochmals aufgemacht das nächtliche Wirtschaftsleben in Wolfenbüttel zu erkunden.„Mich hat schon lange interessiert, wo und wie Wolfenbütteler nachts dafür sorgen, dass tagsüber alles reibungslos läuft. Mir war wichtig, Menschen und Arbeitsplätze kennen zu lernen, um bei Sorgen und Nöten Hilfestellung leisten zu können“, erklärt Oesterhelweg. Seine Nachtschicht führt den Politiker dabei zu verschiedensten Stationen beispielsweise im Gesundheitswesen, der Polizei in der Gastronomie sowie in Handwerk und Mittelstand.
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