Die Wilhelm Busch Schule ist eine von zwei Grundschulen in Wolfenbüttel, die das Konzept „Gewaltfrei lernen“ für sich entdeckt hat und durch die finanzielle Unterstützung der Spardabank gefördert wird. Kinder im Grundschulalter lernen spielerisch das Miteinander und wie sie sich verbal auseinandersetzten können.
Spielerisch erfahren die Kinder, wie man sich zur Wehr setzt, ohne Gewalt anzuwenden (">Spielerisch erfahren die Kinder, wie man sich zur Wehr setzt, ohne Gewalt anzuwenden ( Foto: Anke Donner)
Nachdem die Grundschule Salzdahlum im Februar an dem Projekt teilnahm (WolfenbüttelHeute.de berichtete), steigt auch die Wilhelm Busch Grundschule in das Präventionsprojekt ein. „Wir haben das Projekt auf den vielfachen Wunsch der Eltern ausgewählt“, erklärt Ilona Burgk, Schulleiterin der Wilhelm Busch Grundschule. Bereits im letzten Jahr konnte die Grundschule an dem Seminar des Vereins „Gewaltfrei lernen“ teilnehmen.
In diesem Jahr werden die Erstklässler in einem sechsstündigen Training auf Konfliktsituationen vorbereitet und lernen, sich verbal und gewaltfrei auseinander zusetzten. Das Seminar setzt sich aus drei Doppelstunden zusammen und soll die Kinder im Umgang mit ihren Mitmenschen stärken.
Besonders bei Kindern mit ausländischem Hintergrund ist das Seminar wichtig. Schwache Deutschkenntnisse lassen Kindern oft nur den Weg, sich körperlich gegen Anfeindungen zu wehren. Aber auch deutsche Schüler wissen oft nicht, wie sie Konflikte lösen sollen, ohne gleich aggressiv zu werden. Die Präventionsarbeit der Konflikttrainer beginnt schon oft in der Vorschule. So früh wie möglich sollen die Kinder ein friedliches Auskommen lernen.
Die Schüler, die im letzten Jahr an dem Seminar teilgenommen haben, bekommen eine „Auffrischung“. „Es ist wichtig, dass die Kinder auch weiterhin von Eltern und Lehrern gefördert werden. Mit nur einem Seminar ist es nicht getan. Man muss dran bleiben und den Kindern immer wieder zeigen, dass Gewalt keine Lösung ist“, erklärt Oliver Henneke, Konfliktrainer „Gewaltfreies lernen“. Die Eltern und Lehrer sind ein wichtiger Faktor des Konzepts. Sie müssen die Arbeit des Konflikttrainers auch nach dem Seminar weiterführen.
Die Schüler der Klasse 1b nehmen an dem Seminar mit viel Freude teil (">Die Schüler der Klasse 1b nehmen an dem Seminar mit viel Freude teil ( Foto: Anke Donner)
Und so versammeln sich die Schüler in dieser Trainingswoche 2 bis 3 Mal wöchentlich in der Turnhalle und lernen, wie sie sich wehren und durchsetzten können, stärken ihr Selbstbewusstsein und zwar nur durch eindeutige Ansagen und Gesten. Gewalt hat hier nichts zu suchen. Durch klare Aussagen wie, „Halt, lass mich in Ruhe“ oder „Lass das“, verschaffen sich die Kinder den nötigen Respekt, um sich nicht in eine gewalttätige Situation zu begeben, oder aus ihr zu entkommen.
Finanziell wird das Projekt von der Spardabank unterstützt. „Unser Unternehmen stellt seit 2009 jährlich einen Etat von 60.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Tanja Deimling, Geschäftsstellenleiterin der Spardabank-Filiale Wolfenbüttel. Mit diesem Etat muss der Verein „Gewaltfrei lernen“, den es seit dem Jahr 2007 gibt, haushalten. „Es ist nicht einfach, die Summe gerecht aufzuteilen. Wir sind immer auf der Suche nach Förderern“, so Oliver Henneke. Pro Seminar werden 3500 Euro von der Spardabank bezuschusst, das ist aber nur ein Drittel der Gesamtsumme. Den Rest der Summe müssen die Schulen aus anderen Mitteln schöpfen. Oft übernehmen die Eltern einen gewissen Anteil, um ihnen Kindern das Training zu ermöglichen.
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