Der Empfang war herzlich und fast schon familiär: Der Landkreis Wolfenbüttel und die Carl-Gotthard-Langhans-Schule (CGLS) hießen in der vergangenen Woche eine offizielle Delegation aus dem polnischen Partnerkreis Wrzesnia willkommen. Anlass für den dreitägigen Besuch der 20-köpfigen Gruppe unter Leitung des polnischen Landrates Dionizy Jasniewicz: Die Berufsbildenden Schulen feierten das zwanzigjährige Bestehen ihrer Partnerschaft zur Zespól Szkól Polytechniznych (ZSP) in Wrzesnia, der Landkreis blickte nachträglich auf das zehnjährige Bestehen der im Jahr 2001 offiziell besiegelten Partnerschaft zwischen den beiden Landkreisen zurück.
Daher setzte sich die polnische Delegation zum einen aus Lehrerinnen und Lehrern der Berufsschule in Wrzesnia mit Direktor Bogdan Nowak an der Spitze zusammen. Zum anderen waren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung des Partnerkreises nach Wolfenbüttel gekommen, unter ihnen auch Wrzesnias stellvertretender Landrat Waldemar Grzegorek und der Kreistagsvorsitzende Grzegorz Kazmierczak. Entsprechend absolvierten beide Gruppen der Delegation ein teilweise unterschiedliches Besuchsprogramm:
So führten die beiden Schuldelegationen der CGLS und der ZSP zunächst Planungs- und Abstimmungsgespräche zu den zukünftigen Schwerpunkten der Schüleraustauschprogramme. Anschließend hatte die Carl-Gotthard-Langhans-Schule eine Stadtralleye für die polnischen Kolleginnen und Kollegen vorbereitet. Gemeinsam besuchte man auch das Grab des verstorbenen Lehrers Richard Siedlok, der die Partnerschaft auf deutscher Seite sehr engagiert mit aufgebaut hatte. Abends gab es eine offizielle Feier in den Berufsbildenden Schulen.
Im Asse-Informationszentrum in Remlingen erläuterte dessen Leiter Dr. Ingo Bautz (links) den polnischen Gästen die Assethematik. ( Foto: Landkreis)
Die Landkreis-Gruppe besichtigte an diesem Tag parallel das Asse-Informationszentrum in Remlingen und sammelte bei einem anschließenden Arbeitsgespräch Ideen für künftige Partnerschaftsprojekte: So sollen mit Hilfe des Kreissportbundes unter anderem die sportlichen Kontakte intensiviert werden. An dem Arbeitsgespräch nahmen auch der Vorsitzende des Kreissportbundes Konrad Gramatte und Geschäftsführer Jens Golombek teil. Der ebenfalls beteiligte Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Seniorenkreise im Landkreis Wolfenbüttel Wilfried Meinecke sprach sich für den weiteren Ausbau der Begegnungen im Seniorenbereich aus.
Die Rektorin des Gymnasiums im Schloss Wolfenbüttel Ulrike Schade traf sich während der Begegnung mit der stellvertretenden Leiterin des Lyzeums in Wrzesnia und vereinbarte weitere Schritte für einen Austausch. Verstärkte Aktivitäten soll es auch im kulturellen Bereich sowie in Richtung Verwaltungsaustausch beider Landkreisverwaltungen geben.
Gemeinsam besichtigten die polnischen Gäste außerdem die Firma Mast Jägermeister und informierten sich auf dem Rittergut in Lucklum über dessen Geschichte und aktuelles Nutzungskonzept. Am ehemaligen Grenzübergang Mattierzoll erklärte Winnigstedts Ortsbürgermeister Kurt Alpers die früheren Grenzanlagen und schilderte lebhaft den Tag der Grenzöffnung. Ein kurzer Besuch in Hornburg rundete die Besichtigungstour durch den Landkreis ab, bevor der Abend im Dorfgemeinschaftshaus in Apelnstedt ganz im Zeichen der deutsch-polnischen Freundschaft und Begegnung stand.
„Wir haben für Sie ein Familienfest vorbereitet“, begrüßte Landrat Jörg Röhmann die Gäste aus dem polnischen Partnerkreis. „Das sagt eigentlich alles aus über unsere guten und lebendigen Beziehungen“. Das fand auch sein Kollege Dionizy Jasniewicz, der rückblickend die zahlreichen Aktivitäten der Partnerschaft lobte und weitere Schritte hin zu einer noch intensiveren Zusammenarbeit ankündigte.
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