Der gebürtige Wolfenbütteler Heinz Leymann wäre in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden. Er war der Wegbereiter zur Bekämpfung eines gesellschaftlichen Problems. Gestern wie heute ist das Thema Mobbing allgegenwärtig. Schon früh erkannte Leymann, dass es sich zu kämpfen lohnt und ging seinen Weg. Dieses zu Ehren wird nun eine Gedenktafel am Wolfenbütteler Schützenhaus angebracht.
Dazu lud Frank Oesterhelweg heute zu einer gemeinsamen Gedenkfeier im Geburtshaus des Buchautors ein. Heinz Leymann erblickte in der Frankfurter Strasse 1932 das Licht der Welt. Sein Vater Karl war zu dieser Zeit Wirt des Schützenhauses. Bei der Feier waren auch Leymanns alter Freund und Sozialsekretär Udo Möckel, Leymanns Schwester Heidi Horstmann und der Kommunikation- und Mobbinberater Eric Dancs anwesend.
Frank Oesterhelweg möchte auf die überragende Arbeit und Laufbahn des Wolfenbütteler aufmerksam machen. Und auf Mobbing. "Bisher habe ich mich nicht wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt", verrät er ehrlich. "Das hat sich aber geändert, als ich Eric Dancs kennen und schätzen gelernt habe. Ich weiß nun, dass es ein wichtiges Thema ist, um das wir uns kümmern müssen", sagte Frank Oesterhelweg, Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der CDU.
Aus diesem Grund soll durch die Gedenktafel auf die Arbeit von Heinz Leymann aufmerksam gemacht werden. Er, als Wolfenbütteler Kind, machte als einer der ersten einen großen Schritt zu einer besseren Gesellschaft. Setze sich intensiv mit Mobbing auseinander und half, Menschen zu sensibilisieren, zu schützen und aufzuklären.
"Seinen Weg schlug er erst spät ein", erzählt seine Schwester Heidi Horstmann. "Erst mit 40 Jahren begann es sein Studium und ging dann nach Schweden. Dort arbeite er vorerst als Eheberater, bevor er sich dem Thema Mobbing verschrieben hat."
Leymann lebte und arbeite bis zu seinem Tod im Jahr 1999 in Schweden. Durch seine Forschung und Hilfeleistung unter anderem in einer Spezialklinik für Mobbingopfer in Schweden, konnte er vielen Betroffenen helfen. In Deutschland brachte Leymann 1993 durch sein Buch " Mobbing-Psychoterror am Arbeitsplatz" das Problem in das Bewusstsein der Menschen.
Udo Möckel, Sozialsekretär, Kollege und Freund ist voller warmer und lobender Worte für seinen Freund Heinz Leymann. "Vom ersten Treffen an hat mich Heinz Leymann tief beeindruckt", erzählt er. Viele Jahre gemeinsame Arbeit und der Kampf für eine bessere Gesellschaft haben ihn eng mit Leymann verbunden. "Wir müssen aus einer 'Fertigmach-Gesellschaft' eine 'Verzeih-Gesellschaft' machen", sagt er entschlossen. "Mobbing geschieht im Herzen", erklärt er. "Und solange ich kann werde ich Brennen für ein Stückchen mehr Menschlichkeit", endet Möckel.
Und das möchte auch Frank Oesterhelweg. In einem Vortrag am 17. Oktober im Schützenhaus Wolfenbüttel soll das Thema Mobbing mit Bürgern und Experten diskutiert werden. Gemeinsam soll ein Zeichen gegen den Psychoterror in unsere Gesellschaft gesetzt werden. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
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