[image=5e176518785549ede64cde61]Vom Treffen mit Niedersachsens Inneminister Uwe Schünemann vor der Podiumsdiskussion zum Thema Sport im Kammerkrug in Salzdahlum hatten sich Propst Dr. Hans-Heinrich Schade, Uwe Salzmann von der Propstei Wolfenbüttel und Andreas Piltz Caritas dieses „Happy End“ nicht träumen lassen. Eigentlich wollten Sie den Minister nur an den Fall eines von Abschiebung betroffenen Wolfenbüttelers erinnen und Solidarität bekunden. Nicht umsonst empfing CDU-Kreisvorsitzender Frank Oesterhelweg den Gast aus Hannover mit dem Hinweis, dass, sollte es zur Abschiebung kommen dem Wolfenbütteler Kirchenasyl gewährt würde und Bürgermeister Thomas Pink samt CDU-Stadtverband vor der Kirchentür auf dem Mann aufpassen würde. Immerhin sei der Mann schon seit zwölf Jahren in der Lessingstadt, engagiere sich hier hier ehrenamtlich, habe hier seine drei Kinder großgezogen – sei also mittlerweise stark verwurzelt.
Trotzdem müsse er Tag für Tag mit der Angst der drohenden Abschiebung rechnen. „Der Mann ist von seiner Vergangenheit traumatisiert und von seiner Gegenwart“, betonte Dr. Schade. Angeblich sei seine Identität nicht eindeutig geklärt – dabei habe der Mann alles getan, um zu beweisen, wer er ist. Nur werde sein gültiger Pass nicht als echt angesehen.
Minister Schünemann verstand jedoch die Aufregung nicht ganz, habe sein Ministerium der Ausländerbehörde des Landkreises doch schon mitgeteilt, dass dem Mann und seiner Familie das Aufenthaltsrecht gewährt werden könne. Warum dies von der Behörde vor Ort nicht kommuniziert wurde, könne er nicht sagen.
Das Thema Reitsport war dann Thema beim Gespräch mit Axel und Karl Milkau. Als Pferdeland habe Niedersachsen ja eine besondere Beziehung zum Reiten betonte der Vorsitzende des Pferdesportverbandes Hannover. Er warb beim Land um Hilfe bei der Finanzierung eines Vorhabens in der Landeshauptstadt. Um die Landesmeisterschaften zu stärken würde er gerne das Austragungsgelände mordernisieren und so für Top-Reiter attraktiv machen. Auch ein Landesstützpunkt könnte daraus entstehen. Da das Ministerium die Vergabe der Fördermittel dem Landessportbund übertragen hat, wurde dessen Präsident Dr. Wolf-Rüdiger Umbach mit der Prüfung des Antrags beauftragt. Eine Komplettförderung sei allerdings generell ausgeschlossen. Maximal 20 Prozent, beziehungsweise 100000 Euro seien laut Mininsteriumserlass möglich. Umbach regte daher an, weitere Sponsoren oder Stiftungen ins Boot zu holen.
Die abschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern der Sportvereine aus Stadt und Kreis nutzte Schünemann, den Ehrenamtlichen im Sportbereich zu danken. Leider seien auch die Sportvereine vom demografischen Wandel betroffen. Jugendliche an den Verein zu binden und selbst ins Ehrenamt zu holen sei nicht einfach und werde es auch nicht. Aber, Sport stehe in Niederdachsen in der Verfassung und sei daher besonders förderungswürdig – auch von kommunaler Seite. Sport sei auch ein erstklassiges Instrument der Präventionsarbeit, denn „die im Sport tätig sind, kommen nicht auf dumme Gedanken“.
Auch der Vorsitzende des Landessportbundes, Dr- Wolf-Rüdiger Umbach sieht in der älter werdenden Gesellschaft eine Herausforderung für die Vereine. Auch die Ganztagsschule werde nicht von allen positiv betrachtet. Zwr hätten große Vereine hier die Chance neue Mitglieder zu gewinnen, wenn Sie die Schulenbeim Unterricht unterstützen, kleine Vereine könnten dies jedoch selten leisten. Diese müssten zumeist auch noch weniger Hallenzeiten hinnehmen und hätten späteren Zugriff auf die Kinder.
Kreissportbund-Vorsitzender Konrad Gramatte sieht für die Zukunft Probleme in der Schwimmausbildung, da in vielen Kommunen über die Aufgabe ihrer Bäder nachgedacht werde. In diesem Zusammenhang mahnte Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink an, das der Landkreis es verschlafen habe ein zusätzliches Hallenbad im Kreis zu bauen. Der derzeitige Neubau des Wolfenbütteler Ganzjahresbades werde nur von der Stadt finanziert, der Kreis habe sich bisher gesperrt die Kosten mitzutragen.
Minister Schünemann und Gastgeber Frank Oesterhelweg regten an, daher ein Gespräch zwischen Stadt und Kreis zu suchen. „man kann auch zusammen arbeiten, ohne die eigene Identität aufzugeben“, betonte Schünemann.
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