Er war Dichter, Maler und Zeichner. Sein bekanntestes Werk sind die Geschichten um die beiden Lausebuben Max und Moritz. Doch Wilhelm Busch war auch ein Mensch, der Wolfenbüttel liebte. Im Jahre 1862 verschlug es den jungen Wilhelm Busch erstmals nach Wolfenbüttel, als sein Bruder Gustav die Wolfenbüttelerin Alwine Knust heiratete. Wilhelm Busch kehrte danach immer wieder nach Wolfenbüttel, er liebte die Gegend, die Erdbeerbowle und die hübschen Mädchen in der Stadt. In die Tochter seiner Schwägerin Alwine, Grete Fehlow, war der Schwerenöter besonders vernarrt. Für sie schrieb er das Hochzeitsgedicht „Oh wie lieblich, oh wie schicklich“. Auf dem Grundstück seines Bruders Gustav, am heutigen Forsthaus, baute er sich einen kleinen Bretterverschlag, den er viele Jahre als Feriendomizil nutze. Als im Mai 1888 sein Bruder Gustav starb, kehrte auch Busch Wolfenbüttel den Rücken zu. Er lebte bis zu seinem Tod, im Jahre 1908, in Mechtshausen und war nie verheiratet.
Nun, 150 Jahre später, kehrt Wilhelm Busch, alias Thomas Ostwald, wieder nach Wolfenbüttel zurück. Er möchte die Touristen die Stadt mit seinen Augen sehen lassen und zeigen, warum es ihn immer wieder in diese schöne Stadt zog.
„Wir möchten den Touristen etwas Besonderes bieten, wollten aber nicht so weit in die Vergangenheit reisen. Da ist uns Wilhelm Busch und seine Verbindung zu Wolfenbüttel eingefallen“, erzählt Donata Sengpiel-Schröder, Leiterin der Tourist-Info Wolfenbüttel.
Thomas Ostwald, alias Wilhelm Busch und Donata Sengpiel -Schröder ( Foto: Anke Donenr)
Gemeinsam mit der Wolfenbütteler Tourist-Info werden ab dem 1. Juni Stadtführungen mit Wilhelm Busch angeboten. In einem originalen Kostüm, das aus Gehrock und Schlapphut besteht, wird der Braunschweiger Thomas Ostwald die Sehenswürdigkeiten der Stadt erklären und dabei so manch eine Anekdote aus dem bewegten Leben des Dichters erzählen. „Es soll eine unterhaltsame und humoristische Führung werden, in der ich die Besucher in die Zeit Wilhelm Buschs entführe“, erklärt Thomas Ostwald.
Auf Wunsch werden die Führungen auch gemeinsam mit seiner Herzensdame Grete Fehlow angeboten. „Wenn die Besucher solch einen Rundgang wünschen, werden wir das gerne organisieren. Zu einem Pauschalpreis von 120 Euro wird Wilhelm Busch in Begleitung von Grete Fehlow die Führung machen. Im Normalfall geht Wilhelm Busch aber alleine mit den Touristen durch die Stadt“, erklärt Donata Sengpiel-Schröder.
Die Führungen (ab 10 Personen) mit dem bekannten Dichter werden ab dem 1. Juni jeden ersten Samstag im Monat angeboten und kosten 9 Euro pro Person. Kinder bis 14 Jahren können kostenlos teilnehmen. Start ist jeweils um 11 Uhr vor der Tourist-Info in Wolfenbüttel, die Führungen dauern etwa eine Stunde. Die Teilnahme an der Wilhelm-Busch Stadtführung ist nur mit Voranmeldung möglich.
Thomas Ostwald verspricht eine abwechslungsreiche und individuelle Führung. „Ich werde die Führung je nach Teilnehmer gestalten. Sind viele Kinder dabei, wird sie auch kinderfreundlich erzählt. Bei einem Rundgang mit Erwachsenen, kann es auch schon mal etwas derber zugehen“, verspricht er. Buchungen und Anfragen werden unter 05331- 86-280 entgegen genommen. Gerne wird die Führung mit Wilhelm Busch auch für Schulklassen angeboten.
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