Wolfenbüttel: Stadt will in den "Wohnstandort WF" investieren - Neue Baugebiete und Infrastrukturmaßnahmen

von Romy Marschall




In der ersten Sitzung des städtischen Bauausschusses ging es anläßlich der Haushaltsberatungen um viel Grundsätzliches: knappe Bauplätze, Großbaumaßnahme für Radverkehr, neue Toilettenanlage in der Innenstadt und  Bauarbeiten im Bahnhofsbereich. Der Stadtkämmerer Knut Foraita sprach zusammenfassend von "Investitionen in den Wohnstandort Wolfenbüttel."

Da sich das Angebot an Bauland in der Innenstadt aufgrund stetiger Nachfrage zu verknappen beginne, müsse man "Ersatzangebote schaffen," teilte die Stadtverwaltung mit. In Frage kommen hier noch freie Bauplätze im Bereich des Wendessener Gutshofes. Zudem wolle man in Ostfalia-Nähe einen begrenzten Teilbereich des Baugebietes Salzdahlumer Straße Süd erschließen und kurzfristig zur Verfügung stellen. Nach der Einrichtung einer Baustraße sollen diese Bauplätze bereits in der zweiten Jahreshälfte 2013 auf den Markt gegeben werden. Als weiteres großes Baugebiet steht das Gebiet Linden Süd-West an der Neindorfer Straße zur Verfügung, für das noch in diesem Jahr der Bebauungsplan fertiggestellt werde, wie uns Nicole Fabian, zuständig für die Bebauungsplanung Wohngebiete, auf Nachfrage mitteilte. In der ersten Jahreshälfte 2014 beginne dann die Vermarktung und private Bautätigkeit.

Bauamtsleiter Gerhard Willms berichtete von der geplanten Großbaumaßnahme für den Ausbau des Radverkehrs, die im Frühjahr im Bereich der nördlichen Okeraue begonnen werden soll. Dafür seien in den vorangegangenen Jahren Budgetüberschüsse angespart worden und konnten rund 60 Prozent Fördermittel vom niedersächsischen Straßenbauamt gewonnen werden, so daß nun 365.000 Euro für den Ausbau zur Verfügung stünden. Ende des Jahres bis zum Frühjahr 2014 werde damit "im Prinzip ein Traum der letzten 20 Jahre erfüllt," teilte Willms bei einer telefonischen Nachfrage mit. Die Wiederherstellung des auch landwirtschaftlich genutzten Rad- und Wanderweges, der vom Kälberanger letztlich bis zur Stadtgrenze nach Braunschweig führt, scheiterte bislang an den hohen Kosten. Man freue sich nun auf "eine bequem befahrbare und attraktive Radwegverbindung, die von Wolfenbüttels Norden nach Braunschweig führe und Teil des Weser-Harz-Heide-Radfernweges ist," teilte der Bauamtsleiter mit.

In den kommenden Jahren geben sich die geplanten Großbauprojekte quasi die Klinke in die Hand: die überraschend notwendig gewordene Brückensanierung in der Bahnhofstraße, die mit einer Bauzeit von elf Monaten zu Buche schlagen werde, wirkt sich dabei verzögernd auf die geplanten Bauvorhaben aus. Neben der Erneuerung des Schrankensystems am Bahnhof ist die Umgestaltung des Kornmarktes sowie die Neugestaltung des Schlossplatzes in der Warteschleife. Nicht zu vergessen die "sicher notwendigen Baumaßnahmen am Hertie-Komplex," wie Bürgermeister Pink noch ergänzte.

Am Kornmarkt soll derweil bereits ein neues Toilettenhäuschen entstehen, da man nicht bis zur Umgestaltung des Kornmarktes, die sich inzwischen schon auf Ende 2014/2015 verschiebt, damit warten könne. Für weitere zwei Jahre sei der Zustand nicht mehr erträglich, war die breite Meinung im Bauausschuss. 150.000 Euro stehen im Haushalt 2013 für den Kornmarkt zur Verfügung. Dafür "werden wir eine Anlage anschaffen, die langlebig und transportierbar ist," führte Stadtkämmerer Knut Foraita aus. Die Betonung der Mobilität provozierte einerseits den Zwischenruf "ein Dixie in Gold" und ist andererseits notwendig, um eine Doppelinvestition zu vermeiden. Mit einem Kran könne die Anlage später bei der Neugestaltung auch woanders platziert werden, hieß es von Seiten der Verwaltung.

Einsparungen brächte die Neuregelung des Hochwasserschutzes durch die Kooperation mit dem Wasserverband Peine. Eine von den Stadtwerken verspätet vorgelegte Abrechnung weist für die Jahre 2010/2011 Mehrausgaben für die Straßenbeleuchtung in Höhe von 200.000 Euro aus.


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