Wolfenbüttel: "Vorreiterrolle" beim Trendsport Disc-Golf bringt die Deutsche Meisterschaft 2013 in die Stadt

von Romy Marschall


| Foto: Anke Donner



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Stefan Brandes, Vorsitzender des örtlichen Disc-Golf Vereins "Tee-Timers" Foto:



In  der gestrigen Sitzung berichtete Stefan Brandes, Vorsitzender des Disc-Golf Vereins "Tee-Timers", dem städtischen Sportausschuß über die fortschreitenden Vorbereitungen für die Deutsche Disc-Golf Meisterschaft 2013. Vom 27. bis 29. September wird sich in Wolfenbüttel sowie sechs weiteren Spielorten in der Region alles um den Trendsport drehen.


Gewonnen habe man die Ausschreibung des Deutschen-Frisbeesport-Verbandes als Austragungsort für die Meisterschaften wegen der "unschlagbaren Parcoursdichte" in der Region. Elf von bundesweit 55 fest installierten Parcours befinden sich zwischen Harz und Heide, allein zwei davon sind in Wolfenbüttel im Seeligerpark und Gutspark Linden. "Das war ein Alleinstellungsmerkmal für Wolfenbüttel zum Zeitpunkt der Bewerbung," schildert Stefan Brandes (WolfenbüttelHeute.de berichtete), inzwischen haben jedoch Bremen und Hamburg nachgezogen. Bei einem gemeinsamen Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Helm hatte das Vorstandsmitglied der Curt Mast Jägermeister Stiftung die Idee zur Teilnahme am Ausschreibungsverfahren angestoßen. Als der Verein 2011 an den Deutschen Meisterschaften in Kellenhusen teilnahm, dachten sich auch die Mitglieder: "was die können, können wir auch," bringt es Brandes auf den Punkt.

Auf neun Parcours in sieben Städten werden die rund 150 erwarteten Teilnehmer die Wettkämpfe in drei Altersklassen austragen. Das sei eine absolute Neuheit und "ein Meilenstein für die noch junge Sportart", erklärt der Vereinsvorsitzende, bisher haben die Meisterschaften immer nur in einer Stadt auf einem Parcours stattgefunden. Die gesamte Region habe sich in kurzer Zeit zu "der Disc Golf Region Deutschlands" entwickelt. Wolfenbüttel komme dabei eine gewisse "Vorreiterfunktion" zu, führt Stefan Brandes aus, was auch der durchweg "positiven Resonanz und Unterstützung durch die Stadt" zu verdanken sei. Ein Teil der Halbfinal- und alle Finalspiele werden daher in Wolfenbüttel absolviert. Als "besonderes Schmankerl" bezeichnete Brandes die Erlaubnis der Stadt, "über den Stadtgraben spielen zu dürfen." Profis können aus einer Distanz von 120 Metern bis auf fünf Meter genau zielen, das sei schon eine logistische Herausforderung bei der Organisation der Deutschen Meisterschaft.

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Stefan Brandes berichtet dem Sportausschuß über die laufenden Vorbereitungen zur Deutschen Meisterschaft Foto:



Nach derzeitigem Planungsstand findet das Turnier vom 26. bis 29. September statt. An allen Tagen werden dabei auch in Wolfenbüttel Wettkämpe ausgetragen. Voraussichtlich am Donnerstag findet zunächst die separate Deutsche Meisterschaft im Disc-Golf-Weitwurf statt. Von Freitag bis Sonntag vormittag laufen dann an allen Spielstätten die regulären Wettkämpfe.  Am Sonntag finden schließlich ab nachmittags die Halbfinal- und Finalspiele aller Gruppen auf temporären Spezialbahnen am Stadtgraben statt. Für Freitag und Samstag ist eine gemeinsame Abendveranstaltung für die Teilnehmer geplant, freitags bei Pölig's Gemüsescheune und samstags im Laguna Beach. Die Siegerehrung wird als Abschluß der Meisterschaft gegen 17.30 Uhr ebenfalls auf dem Gelände von Laguna Beach stattfinden. Untergebracht werden die Teilnehmer im Jugendgästehaus am Seeliger-Park. Die Kosten für die gesamte Veranstaltung belaufen sich auf 15.000 Euro, die durch Sponsoren und Startgelder getragen werden.

Stefan Brandes, Sportlehrer am Theodor-Heuss-Gymnasium, lernte die Sportart 1995 während eines Aufenthaltes in Texas kennen. Zwölf Jahre später erinnerte er sich daran und betreibt seither engagierte Aufbauarbeit für den Trendsport. Den ersten Parcours hatte er sich mit ein paar Freunden im Gutspark Linden ausgedacht, dort spielten sie auf 18 provisorischen Bahnen. Nach einigen Trainingsmonaten nahmen drei Spieler Ende 2007 das erste Mal an einem offiziellen Turnier teil. Danach entstand der Wunsch nach einem eigenen fest installierten Parcours.

Über den Ratsherren Jürgen Selke-Witzel, heute selbst ein Tee-Timer, wurde Kontakt zum Stadtmarketing und zur Stadt Wolfenbüttel aufgenommen. Björn Reckewell, Geschäftsführer des Stadtmarketings, setzte sich entscheidend für den Parcours ein und kümmerte sich um die Finanzierung. Nachdem dann noch ein paar bürokratische Hindernisse aus dem Weg geräumt worden waren, war der Weg für den ersten permanenten Disc-Golf-Parcours in der Region frei. Nach vergleichsweise sehr schnellen 12 Monaten stand der Kurs im Seeligerpark in Wolfenbüttel, seit Mai 2009 kann dort auf einer fest installierten Anlage gespielt werden.

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Abwurfschild der Disc-Golf Anlage im Gutspark Linden Foto:



Diese positive Resonanz in der Stadt verlieh den Disc-Golfern weiteren Auftrieb. Im April 2009 gründete man schließlich den Verein "Tee-Timers" mit zehn Mitgliedern. Heute hat der Verein über 70 Mitglieder aus der gesamten Region, die sich zu einer Disc-Golf-Hochburg in Deutschland gemausert hat. Binnen zweier Jahre wurde im Mai 2011 eine zweite Disc-Golf Anlage im Gutspark Linden eröffnet mit 18 Bahnen, die derzeit noch etwas attraktiver gestaltet werden. Es haben sich Disc-Golf-AG's in Schulen gegründet, die Ostfalia und die JVA betreiben den Trendsport, der letztlich für jederman geeignet ist, ein richtiger Breiten- und Freizeitsport. Aber auch Profis hat Wolfenbüttel zu bieten, so stammt der amtierende Deutsche Vizemeister der Junioren Marvin Tetzel aus unserer Stadt.  Auf insgesamt elf fest installierten Parcours richten die Tee-Timers zahlreiche Turniere und Events in der gesamten Region aus und holten für September 2013 sogar die Deutschen Meisterschaften vor Ort (WolfenbüttelHeute.de berichtete zuletzt über die SONen-Tour 2012).


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