Die Landesregierung hat jetzt eine Prüfung zur Reaktivierung von Schienenstrecken und Bahnhaltepunkten veranlasst. Wie ZGB-Verbandsdirektor Hennig Brandes im Ausschuss für Regionalverkehr berichtet, hat dazu am 5. August 2013 eine Gesprächsrunde im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr stattgefunden, an der auch der ZGB beteiligt war. Dabei wurde dabei das Verfahren für Reaktivierungen vorgestellt.
Das von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) erarbeitete Verfahren sieht anhand eines Kriterienkataloges zunächst eine Vorauswahl von Strecken vor, die für eine Reaktivierung grundsätzlich in Betracht zu ziehen sind. Im Gebiet der LNVG sind dies voraussichtlich ca. 60 Strecken. Der ZGB ist gebeten, Strecken in seinem Gebiet zu benennen, die in das Vorauswahlverfahren einbezogen werden sollen.
Aus Sicht des ZGB sind das die Strecken:
- Wittingen – Celle
- Wittingen – Rühen (– Wolfsburg) (Ohretalbahn)
- Schöppenstedt – Schöningen
- Börßum – Salzgitter-Bad (Warnetalbahn)
- Braunschweig – Wendeburg/Harvesse
Die Vorauswahl erfolgt anhand von Ausschlusskriterien. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Strecken wegen zu geringem Verkehrspotential, Haltestellen abseits von Siedlungsschwerpunkten, ungünstiger Streckenführung abseits der Verkehrsströme, einer besseren Erschließung durch Busverkehre, hoher Investitionskosten und mangelnder Einbindung in das bestehende SPNV-Netz die Vorauswahl nicht überstehen werden und nicht in eine nähere Untersuchung kommen werden.
In einem nächsten Schritt erfolgt für die verbleibenden Strecken eine Nutzwertanalyse. Anhand von 19 Kriterien in fünf Gruppen (Verkehrspotential, Konkurrenzsituation, Ziele der Raumordnung, Nachhaltige Mobilität, Kosten) wird mit einem Punktesystem der Nutzwert der einzelnen Strecken ermittelt.
Als letzter Schritt ist dann eine Nutzen-Kosten-Analyse für die voraussichtlich ersten sechs Projekte vorgesehen. Nach Klärung der Finanzierung (Investitionskosten, Folgekosten) und Gesamtbewertung der Ergebnisse soll dann über die Reaktivierung seitens des Landes entschieden werden.
Die Vorauswahl soll schon bis Ende September 2013 durch einen Lenkungskreis erfolgen. Der ZGB hat darum gebeten, in diesem Lenkungskreis mitzuwirken. Entscheidend sei, so der Verbandsdirektor, dass auch die Strecken im Verbandsgebiet des ZGB in einem transparenten Verfahren mit überprüft werden.
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