Zu hohe Belastung: Städtisches Klinikum schließt Station

"Lange haben wir uns mit allen Kräften gegen solche Schließungen gestemmt, doch müssen wir uns eingestehen, dass auch wir nun an unsere Grenzen gestoßen sind" erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Martin Laumeyer

Wolfenbüttel. Steigende Corona-Infektionszahlen, Personalengpässe aufgrund von Krankheit und der derzeitigen Urlaubszeit - Beides führt nun im Städtische Klinikum Wolfenbüttel zu einer drastischen Maßnahme: Eine Station wird vorübergehend leer bleiben. Dies teilt das Klinikum in einer Pressemeldung mit.



"Lange haben wir uns mit allen Kräften gegen solche Schließungen gestemmt, haben alles versucht, um einen geregelten Tagesablauf aufrechtzuerhalten, doch müssen wir uns eingestehen, dass auch wir nun an unsere Grenzen gestoßen sind. Denn neben Pandemie und personellen Engpässen sehen wir uns momentan mit einer, für diese Jahreszeit völlig untypischen, extrem hohen Belegungssituation konfrontiert", erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums. Um diese höchst angespannte Situation zu lösen und zur Entlastung der Mitarbeiter, habe man sich daher dazu entschlossen, eine Station ab dem heutigen Freitag, mit Spätdienstende für mindestens sechs Wochen zu schließen.

Patienten werden woanders untergebracht


"Gastroenterologische Patienten dieser Station werden im Bereich unserer Allgemeinchirurgie untergebracht. Unfallchirurgische Patienten werden mit der Außerbetriebnahme auf den Stationen in der dritten und ersten Etage unseres Hauses versorgt", schildert Burghardt das Vorgehen. Auswirkungen auf die Versorgungsqualität habe dies für die Patienten nicht, versichert der Geschäftsführer. Die Schließung von Stationen sei zwar keine alltägliche Angelegenheit, dennoch seien die Abläufe - bisher jeweils zwischen den Jahren - erprobt und folgen einem geregelten Muster.


Dennoch: "Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung mit manch ungewollten Veränderungen für unsere Mitarbeitenden verbunden ist. Niemand verlässt gern sein gewohntes Arbeitsumfeld. Dieser Schritt war zum Schutz unserer Mitarbeitenden jedoch unausweichlich", so Burghardt. Die Erfahrungen aus den vergangenen zweieinhalb Jahren hätten jedoch gezeigt, dass das Team des Klinikums in der Lage sei, auch diese Situation gemeinsam erfolgreich zu meistern.

Wann eine Rückkehr in den Regelbetrieb wieder möglich ist, sei noch nicht abzuschätzen. Man gehe seitens des Klinikums von einer mindestens sechswöchigen Schließung der Station aus. Nach dem Ende der Ferienzeit sei zwar mit einer Erholung der personellen Situation zu rechnen, die Entwicklung der pandemischen Lage bleibe hingegen ungewiss.


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