Zum Glück und l`Oliveto sind insolvent - Gastronom hofft und will kämpfen

Der Betrieb läuft weiter. Doch es müsse sich etwas bewegen.

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Das "Zum Glück" im Löwentor ist insolvent, doch der Betrieb kann weiterlaufen.
Das "Zum Glück" im Löwentor ist insolvent, doch der Betrieb kann weiterlaufen. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Die Betreibergesellschaft der Restaurants "Zum Glück" im Löwentor sowie des l`Oliveto in der Langen Herzogstraße musste Insolvenz anmelden. Der Betrieb soll jedoch weiterlaufen und die Hoffnung auf einen positiven Ausgang ist da, wie Geschäftsführer Peter Schittko im Gespräch mit regionalHeute.de sagt. Doch es müsse sich etwas bewegen.



Sowohl das "Zum Glück", als auch das l`Oliveto werden von der P.S. Gastrobetriebe GmbH & Co.KG geführt. Dahinter steht der Unternehmer Peter Schittko aus Seesen. Er musste jetzt Insolvenz anmelden, sodass am 24. September die vorläufige Verwaltung des Vermögens durch das zuständige Amtsgericht Braunschweig angeordnet wurde. So ist es der öffentlichen Insolvenzbekanntmachung zu entnehmen.

So kam es zur Insolvenz


Doch wie konnte es dazu kommen? Gründe führt Schittko gleich mehrere auf. Das "Zum Glück" im Löwentor habe eine hohe Miete und hohe Nebenkosten zu zahlen. Hinzu käme eine "wahnsinnig hohe Nachzahlung" für Nebenkosten, die zum 30. September fällig werde. Die könne das Unternehmen nicht aufbringen. Zwar habe es Gespräche mit dem Vermieter gegeben (die Stadt Wolfenbüttel ist mit 80 Prozent Mehrheitseigner des Löwentors), doch habe man bislang keine Einigung erzielen können.

Ein weiterer Grund sei die Baustelle in der Fußgängerzone, die das l`Oliveto betreffe. Direkt vor dessen Tür wird gebuddelt und gebaut, sodass hier die Außenfläche zur Bewirtschaftung wegfallen musste. Zwar habe man eine Terrasse im Hinterhof, doch kompensiere die den Wegfall nicht. Zirka 30 Prozent Umsatzeinbuße schreibt Schittko der Baustelle vor seiner Tür zu.

Vor dem l`Oliveto gibt es bedingt durch die Baustelle derzeit keine Außenbestuhlung.
Vor dem l`Oliveto gibt es bedingt durch die Baustelle derzeit keine Außenbestuhlung. Foto: Werner Heise


Gastronom will kämpfen - "Wir geben natürlich alles"


Für den Gastronomen und sein Team ist jetzt kämpfen angesagt. "Wir geben natürlich alles, um aus dieser Situation herauszukommen", sagt der 64-Jährige, der sich eine Insolvenz in diesem Lebensabschnitt auch nicht mehr hätte vorstellen können. Die 40 Angestellten seines Unternehmens sollen weiterbeschäftigt werden. Alle hätten sich nach der Verkündung der Insolvenz solidarisch erklärt. Und Schittko will auch noch neues Personal einstellen, das weiterhin händeringend gesucht werde. Dies sei mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter so abgestimmt. Jobsuchende, die zuverlässig und lernwillig seien, könnten sich jederzeit melden.

Peter Schittko betreibt in Wolfenbüttel die Lokalitäten Zum Glück und l`Oliveto. (Archivbild)
Peter Schittko betreibt in Wolfenbüttel die Lokalitäten Zum Glück und l`Oliveto. (Archivbild) Foto: Axel Otto


Peter Schittko hofft jetzt, dass sich in den Verhandlungen mit seinem Vermieter noch etwas bewegt. Und auch auf die Unterstützung der Wolfenbütteler setzt er, dass diese in seinen beiden Restaurants zahlreich zum Essen vorbeikommen. Für November und Dezember habe man mit den anstehenden Weihnachtsfeiern bereits "eine super Buchungssituation", die Optimismus bringe.

Tatsächlich ist es nicht die erste Krise, die der Gastronom mit seinen Restaurants bewältigen muss. Die Coronapandemie sorgte schon einmal für eine existenzbedrohliche Lage. Gerade für das "Zum Glück", dass erst wenige Monate vor Ausbruch der Pandemie eröffnete, hätte das beinahe ein schnelles Aus bedeutet.

Bleibt zu hoffen, dass die beiden Restaurants die Krise überwinden können und es zu keinem weiteren Leerstand in der Wolfenbütteler Innenstadt kommt. Für das Löwentor sind es allemal keine guten Nachrichten, dass schon wieder ein Mieter über wirtschaftliche Probleme an diesem Standort klagt. Erst kürzlich hatte es dort die Schließung einer Filiale und damit einen weiteren Leerstand gegeben. Auch hier soll die Höhe der Miete eine Rolle gespielt haben. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel "Sorgenkind Löwentor verliert Mieter - Wie geht es weiter?".


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