Wolfenbüttel. Am Nagasaki-Jahrestag, Donnerstag, dem 9. August findet um 19 Uhr, im Rathaussaal Wolfenbüttel, Stadtmarkt 3 ein Vortrag von Dr. Rainer Gellermann zum Thema „Der Nutzen des Schreckens und die Schrecken des Nutzens“ statt.
Die Atombombenexplosionen über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 setzten einen Schlusspunkt des Schreckens an das Ende eines schrecklichen Krieges. Mehr als 70 Jahre später verblasst die Erinnerung daran. Bei den nachfolgenden Generationen wachsen neue Sorgen und Ängste in einer verwirrend komplexen Welt. In einer solchen Welt verdienen historische Ereignisse nur dann eine Erinnerung, wenn sie uns Orientierung im Heute geben. Von diesem Gedanken ausgehend, beleuchtet der Vortrag die Geschichte eines Schreckens, dessen Erscheinung sich im Laufe der Zeit veränderte.
Viele Menschen lehnen nach Hiroshima und Nagasaki Kernwaffen und nach den beiden Super-Gau´s auch die Kernenergie ab und sehen sich einem ständigen Für und Wider von Wissenschaftlern ausgesetzt. Dabei fällt es schwer sich eine eigene, fundierte Meinung zu bilden. Aber gerade das ist wichtig für verantwortungsvolle Entscheidungsprozesse in einer Demokratie, damit Entscheidungen der Politik nicht neue Schrecken zur Folge haben.
[image=657670 size-medium]Dr. Gellermann wird in seinem Vortrag auf die Wirkung der Atom-Bombe eingehen und auch über die Angst vor Atom-Bomben im kalten Krieg sprechen. Er wird den Zusammenhang zwischen Atombombe und Atomenergie (Von den internationalen Ärzte gegen Atomkrieg [IPPNW] als Geschwister bezeichnet) erklären und dabei Ergebnisse aus einer epidemiologischen Studie zu den Themen „Erkrankungsrisiken“ und „Grenzwerte“ präsentieren. Die Atom-Energie und das Thema Atom-Müll sorgt für ein ständiges hin und her der Gefühle – sorgt für ein neues Unbehagen.
Der Vortrag will einige Anstöße geben zu einem offenen Diskurs, der auch unbequeme Fragen und Thesen nicht aussparen wird.
Dr. Rainer Gellermann ist Physiker. Beruflich ist er im Strahlenschutz tätig. Arbeitsgebiete sind Radioökologie und Umweltradioaktivität. Er engagiert sich seit 2011 auch im Umfeld der Asse.
Kurze Statements sind eingeplant von Bodo Walther und Paul Koch (Arbeitskreis Japan) und von Gabriele Canstein, die mit einer kleinen Delegation des Friedenszentrum Braunschweig e.V. nach Wolfenbüttel kommt. Am Ende des Vortrags und der Statements gibt es Diskussions-Möglichkeiten in großer oder kleiner Runde. Der Eintritt ist frei. Einlass ab 18:30 Uhr. Die Rathaustür schließt automatisch kurz nach 19:00 h.
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