Wolfenbüttel. Vor 45 Zuhörern in der Widekind-Loge präsentierten kürzlich die in der Ukraine bekannte Sängerin Navka und Katharina Pink ihre Erfahrungen und Erlebnisse vom letzten Hilfstransport in die Ukraine. 2.000 Kilometer haben die beiden Frauen mit einem Transporter nach Cherson hinter sich gebracht – ohne Zwischenfälle. Das berichtet die Widekind-Loge in einer Pressemeldung.
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„Aus- oder Durchschlafen war nicht möglich. Bis zu dreimal gab es nachts Luftalarm über die Sirenen und die Handys. Dazu die eigene Anspannung, das war nicht einfach“, resümierte Katharina Pink.
Abnehmer schnell gefunden
Die benötigten Hilfs- und Lebensmittel hatten die Beiden vorher im Kriegsgebiet der Ostukraine abgefragt. Neben medizinischen Geräten wurden Hygienemittel, Spielzeug und Süßigkeiten sowie warme Kleidung verladen. Die Güter fanden schnell ihre Abnehmer. Benötigt werden zusätzlich Herrenunterwäsche und Tourniquets (Stauschläuche zum Abbinden von blutenden Wunden).
Wolfenbüttels ehemaliger Bürgermeister Thomas Pink hatte diese Präsentation nach Anfrage der Widekind-Loge angeboten. Er selbst unterstützt persönlich diese Transporte durch sein Netzwerk. Thomas Schwerdt und seine Frau Maryna begannen die Präsentation mit einem Überblick über die Ukraine in Friedenszeiten und zeigten Landschaftsbilder und Aufnahmen aus vielen Städten. Maryna Schwerdt übersetzte Teile der Vorträge.
Betroffen machende Berichte
Starke Betroffenheit lösten bei den Besuchern des Abends die Bilder und Filme aus dem Kriegsgebiet aus, die unbegreifliche Zerstörungen und Verwüstungen zeigten. In zwei Interviews wurde über Folter, Vergewaltigungen und Alkoholexzesse während der russischen Besatzungszeit berichtet. Die Befreiung durch die ukrainische Armee nach acht Monaten hätten alle als großes Glück empfunden und gefeiert.
Über den Fonds „Ich helfe“ des Deutschen Odd Fellows spendete die Widekind-Loge für den nächsten Transport 2.500 Euro. Sprachlosigkeit herrschte bei dem Bericht über die Verminung der Ukraine, Grünflächen dürften nicht betreten werden, Strände am Schwarzen Meer könnten nicht genutzt werden. Selbst das Wahrzeichen Odessas, die „Potemkinsche Treppe“, die von der Innenstadt zum Hafen führt, sei vermint. In Erinnerung an ihren Aufenthalt in Odessa – auch auf dieser Treppe – und dem Besuch der Krim spendete ein Ehepaar der Loge spontan weitere 300 Euro und erhöhte den Spendenbetrag dieses Abends auf 2.800 Euro.
Die Hymne zum Abschluss
Der Mut der beiden Frauen bei der Durchführung ihres Transportes und die Leistung bei der Vorbereitung fanden viel Lob und große Anerkennung. Zum Abschluss des Abends sang Navka einige Lieder aus ihrer Heimat und endete mit der Nationalhymne der Ukraine.
Spenden sind jederzeit willkommen: Freie Ukraine Braunschweig e.V.“, IBAN DE08 2505 0000 0152 0513 30, Braunschweigische Landessparkasse unter dem Verwendungszweck „Hilfstransport NAVKA“.
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