Im Kreishaus an der Bahnhofstraße gibt es einen neuen Blickfang: Vor dem Büro von Landrat Jörg Röhmann und auf dem Weg zu den Sitzungssälen hängt ein großformatiges Ölgemälde, das sich mit dem Thema Asse auseinandersetzt. Es zeigt kreuz und quer gestapelte gelbe Fässer innerhalb offener und sich überlagernder Dach- und Schachtformen.
Der Kieler Künstler Eberhard Oertel hat das im Jahr 2010 entstandene Gemälde „Asse-Deponie“ betitelt und dem Landkreis Wolfenbüttel zum Geschenk gemacht. Er sieht es nach eigener Aussage als „Anteilnahme für die Region“ und verweist darauf, dass sein Vater im Jahr 1907 in Wolfenbüttel geboren wurde.
Der Wolfenbütteler Kreistag hatte sich in seiner Dezembersitzung im vergangenen Jahr einstimmig für die Annahme dieser Schenkung ausgesprochen. Landrat Jörg Röhmann freut sich über die großzügige Spende: „Diese Sicht auf die Asse-Deponie gefällt mir sehr gut.“
Der Künstler selbst kommentiert seine Darstellung so: „Dieses Bild ist nicht die realistische Darstellung der Asse, sondern vielmehr ein Zeichen für die ungelöste Aufgabe der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Trotzdem habe ich das Bild Asse-Deponie genannt, zum einen weil der Begriff Asse so prägnant ist, zum anderen, weil die Asse stellvertretend für das obengenannte Problem steht. In dem ausgewogenen Quadrat des Bildes habe ich ein Schacht-Haus gemalt. Schacht – Bezug zu Stollen eines Bergwerks; Haus – Bezug zu Behausung/Geborgenheit, in die die Tonnen ungeordnet, wie in der Asse, gekippt sind“.
Der in seiner Heimatregion sehr anerkannte Künstler Eberhard Oertel wurde 1937 in Magdeburg geboren. Er studierte Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.
Nach Abschluss einer Ausbildung arbeitete er als Kunsterzieher an einem Gymnasium in Kiel. Seit seiner Pensionierung widmet er sich ganz der Malerei.
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