In der Wolfenbütteler Lindenhalle wurde am heutigen Abend nur ein Thema diskutiert: Wohin mit dem Atommüll aus der Asse bei einer Rückholung? Durch die Veranstaltung führte Thorsten Hapke vom NDR.
Zu Beginn der Informationsveranstaltung richtete Landrat Jörg Röhmann die Worte an die zahlreichen Interessierten und blickte noch einmal auf die Ereignisse der letzten Wochen und Monate zurück. Röhmann wies darauf hin, dass sich die Frage nach dem "Wohin" aufdrängt und dass man sich nun eindringlich damit auseinandersetzten müsse.
Der Besuch Altmaiers in der Asse im letzten Monat hat neue Hoffnung gegeben und man erwarte nun große Unterstützung auch von Seiten der Landesregierung. "Wir vertrauen Altmaier und haben einen großen Rückhalt von ihm", so Röhmann. Er wagte einen Vergleich mit der Fußball-Europameisterschaft. " So wie sich die
Spieler bei der EM ihre Ziele setzten, so setzt sich auch die Begleitgruppe Ziele". Das Ziel der Begleitgruppe ist: Vertrauen schaffen und mit fachlicher Kompetenz für Aufklärung sorgen.
Im Anschluss stellten Dirk Laske und Dr. Jonathan Kindlein vom Bundesamt für Strahlenschutz, (BfS) eine umfangreiche Präsentation zur Planung eines Zwischenlagers und deren Kriterien zur Standortauswahl vor. Das Bundesamt für Strahlenschutz erörterte das Auswahlverfahren unter dem man nach möglichen Standorten für eine Zwischenlager suchen würde. Ein umfangreiches Ausschlussverfahren soll die Potentiale aufzeigen. Dabei wären viele Kriterien wie Flächengröße, Beschaffenheit des Geländes, Naturgefahren, Naturschutzgebiete, oder Entfernungen zu Wohngebieten ausschlaggebend. Auch möchte man den Transportweg und damit das Risiko so gering wie möglich halten. Ein Verbleiben des Atommülls in der Asse würde nach Meinung des BfS zu erheblichen Zeitersparnissen und einem geringeren Risiko führen. Weniger Verpackung und damit ein geringes Risiko der Dekontamination.
Während der Vorträge wurden immer wieder Rufe aus dem Publikum laut. So auch von Andreas Riekeberg ( Asse II-Koordinationskreis), der sich mit einem Zwischenlager in der Asse nicht so richtig anfreunden will. " Das ist ja kein Wolfenbütteler oder Asse- Atommüll. Warum soll es also hier gelagert werden?"
Riekeberg ist der Auffassung, dass es ein landesweites Problem ist und auch dementsprechend behandelt werden solle. Seine Aussage erntete großen Zuspruch unter den Zuhörern.
Thorsten Hapke eröffnete im Anschluss an die Vorträge die Podiumsdiskussion mit Björn Försterling (FDP Vorsitzender im Asse-Untersuchungsausschuss), Regina Bollmeier (Samtgemeindebürgermeisterin Asse), Peter Dickel (Asse-Koordinationskreis) und Sarah Thielemann (Vertreterin des Schülerparlaments). Thorsten Hapke richtete sein Wort an die Asse-Samtgemeindebürgermeisterin Regina Bollmeier und fragte sie, ob sie ein standortnahes Lager für sinnvoll halte.
Bollmeier dazu:" Grundsätzlich nein, aber wir wollen die Rückholung aus der Asse und müssen uns auch mit dieser Möglichkeit auseinandersetzen." Allerdings sei ihr nicht klar, wo die benötigten 25 Ha Fläche herkommen sollen.
Björn Försterling äußerte ganz andere Bedenken und stellte die Frage in den Raum, ob die Standortsuche eher eine „Alibi-Suche" sei und man sich schon längst auf den Standort Asse festgelegt hätte.
Das BfS versicherte, nach einem geeigneten Standort zu suchen. Mit allen Auswahlkriterien die dazu nötig seinen. Schon nach etwa drei Monaten könne man gezielte Angaben über mögliche Standorte für ein Zwischenlager präsentieren.
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