Der Schulausschuss der Stadt Wolfenbüttel informierte sich am vergangenen Dienstag vor seiner Sitzung im Gymnasium im Schloß (GiS) über neueste Unterrichtsformen wie beispielsweise den Einsatz von "Smartboards". Themen der Sitzung waren die Umsetzung der Inklusion, die Einrichtung von sozialpädagogischen Stellen an weiterführenden Schulen und die Weiterentwicklung der Qualitätsstandards für die Ganztagsschulen.
Befristete Schwerpunktschule nur für Förderbedarf der körperlichen und motorischen Entwicklung
Im Rahmen der Umsetzung der inklusiven Schule in Niedersachsen ab dem Schuljahr 2013/2014, auf Grundlage eines im März vom Landtag beschlossenen Gesetzes, muß zunächst in den jeweiligen Eingangsstufen (1. und 5. Klasse) der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gewährleistet werden. Das Landesgesetz sieht die Möglichkeit der vorübergehenden Festlegung von Schwerpunktschulen vor, bis spätestens 2018 müssen aber alle Schulen ein inklusive Beschulung gewährleisten.
Angelpunkt der Diskussion im Schulausschuss war der Bedarf an Schwerpunktschulen ausschließlich für Kinder mit Förderbedarf der körperlichen und motorischen Entwicklung. Hintergrund sind notwendige bauliche Veränderungen, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung zu prüfen, welche Schulen dahingehend in Frage kommen. Dringlichkeit besteht, weil die Landesschulbehörde bis 1. Februar die Schwerpunktschulen benannt haben will. Nach Aussage der Verwaltung gebe es zum derzeitigen Stand lediglich zwei Anmeldungen im Bereich der Förderbedarfe Hören und Sehen, deren Integration ohnehin gängige Praxis sei, wie der Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums Rudolf Ordon schilderte.
Landkreis unterstützt Einführung von Sozialarbeitern an weiterführenden Schulen
Das 2010 gegründete Jugendparlament hatte 2011 als quasi erste Amtshandlung einen Antrag auf Einrichtung sozialpädagogischer Stellen an allen weiterführenden Schulen in Wolfenbüttel gestellt. Nach Prüfung des Bedarfs wurde von Stadt und Landkreis Wolfenbüttel finanzielle Unterstützung zur Einrichtung der Stellen beim Niedersächsischen Kultusministerium beantragt. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Nach weiteren Gesprächen mit dem Landkreis informierte Stadtrat Thorsten Drahn den Schulausschuss über die Bereitschaft des Kreises, jeweils eine halbe sozialpädagogische Stelle in allen drei Gymnasien der Stadt einzurichten. Dies entspricht einem finanziellen Aufwand von rund 70.000 Euro.
Bessere Verpflegungssituation und bessere Finanzen für die Ganztagsgrundschulen
Um die Qualität der Ganztagsgrundschulen weiterhin zu verbessern, fand eine Überprüfung und Anpassung der Qualitätsstandards statt. Die Beschlussvorlage bilde ab, was die Grundschulen tatsächlich brauchen, berichtete Birgit Oppermann, Schulleiterin der Grundschule am Harztorwall. Die Ausschussmitglieder verständigten sich auf die verbindliche Einführung eines Koordinators an jeder Ganztagsgrundschule, auf einen grundsätzlichen Ausbau der warmen Mittagsverpflegung sowie auf eine über die Anschubfinanzierung hinausgehende Finanzausstattung aus einem festen Sockelbetrag und variablen Betrag in Abhängigkeit der am Ganztagsbetrieb teilnehmenden Schüler.
Abschließend beauftragte der Schulausschuss die Verwaltung auf für die weiterführenden Schulen Qualitätsstandards für den Ganztagsbetrieb auszuarbeiten.
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