Wolfsburg. Die Städte Wolfsburg und Königslutter am Elm wollen die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung im Bereich Ochsendorf / Neindorf neu ordnen. Aufgrund veränderter planerischer Rahmenbedingungen soll die öffentlich-rechtliche Vereinbarung aus dem Jahr 2013 aufgehoben werden. Darüber informiert die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.
Ein entsprechender Beschlussvorschlag wird am 1. Oktober 2025 dem Rat der Stadt Wolfsburg zur Entscheidung vorgelegt. Wolfsburg hält dabei ausdrücklich an der Entwicklung der Gewerbeflächen in Neindorf fest – in enger Abstimmung mit Königslutter.
Ausgangslage hat sich verändert
„Die ursprüngliche gemeinsame Planung war richtig und zukunftsorientiert – doch nun hat sich die Ausgangslage verändert. Wir wollen flexibel auf neue Gegebenheiten reagieren und dennoch eine abgestimmte Entwicklung für unsere Region sichern“, erklärt Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Für uns ist klar: Auch wenn die formale Kooperation endet, bleiben Wolfsburg und Königslutter verlässliche Partner mit einem gemeinsamen Interesse an nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung.“
Auch Königslutters Bürgermeister Alexander Hoppe unterstreicht den kooperativen Kurs: „Wir haben in den letzten Jahren intensiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Die nun geplante Anpassung bedeutet keinen Bruch, sondern eine pragmatische Weiterentwicklung. Wir bleiben im engen Dialog, um auch künftig bestmögliche Lösungen für beide Städte zu finden.“
Gewerbegebiet zielgerichtet entwickeln
Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide ergänzt: „Die Verkehrserschließung und die planerischen Grundlagen, die gemeinsam erarbeitet wurden, sind eine gute Basis für die weitere Entwicklung. Wir werden diese Strukturen nutzen, um das Gewerbegebiet Neindorf zielgerichtet und mit der Stadt Königslutter am Elm abgestimmt weiterzuentwickeln.“
„Der Standort im Südosten Neindorfs bietet weiterhin großes wirtschaftliches Potenzial, insbesondere durch die Nähe zur Autobahn A2. Auch ohne formale Vereinbarung setzen wir die enge Abstimmung mit Königslutter fort – für einen Standort, der langfristig wichtige Arbeitsplätze und Wertschöpfung für die Wirtschaftsregion bringen kann“, betont Jens Hofschröer, Dezernent für Wirtschaft und Digitales der Stadt Wolfsburg.
Keine unmittelbare Notwendigkeit
Die ursprüngliche öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Entwicklung des Gewerbegebiets Ochsendorf / Neindorf wurde im Jahr 2013 getroffen. Aufgrund von Flächenrücknahmen auf Seiten der Stadt Königslutter am Elm – unter anderem wegen Rohstofflagerstätten, Windenergieanlagen und landwirtschaftlicher Nutzung – besteht heute keine unmittelbare Notwendigkeit mehr für eine gemeinsame Bauleitplanung.
Dennoch sei es Ziel beider Städte, die gute Zusammenarbeit und die koordinierte Entwicklung auf Grundlage der vorhandenen Konzepte fortzusetzen. Die Stadt Wolfsburg beabsichtigt, das Gewerbegebiet mittelfristig eigenständig weiterzuentwickeln. Die Aufhebung der Vereinbarung bedarf noch der Zustimmung durch den Rat.