Arturo Herrera stellt in der Kunst-Station im Hauptbahnhof aus


Arturo Herrera "Band" 2011, Lackfarbe auf Wand, 9 x 15,54 m, Installationsansicht NSU Museum Fort Lauterdale © Arturo Herrera
Arturo Herrera "Band" 2011, Lackfarbe auf Wand, 9 x 15,54 m, Installationsansicht NSU Museum Fort Lauterdale © Arturo Herrera

Wolfsburg. Zur Eröffnung einer neuen Ausstellung in der Kunst-Station lädt am 23. August die Städtische Galerie Wolfsburg ein. Arturo Herrera präsentiert um 18 Uhr in der Halle des Wolfsburger Hauptbahnhofes seine "HOP" Rauminstallation, für welche er eine raumgreifende Wandarbeit entwickelte.


Der 1959 in Caracas, Venezuela, geborene Künstler kam 2003 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD-Stipendium) nach Berlin, wo er seitdem lebt und arbeitet. Davor studierte er in Chicago und lebte in New York City.

Seine häufig collageartigen Arbeiten setzt der Künstler aus Fundstücken vom Flohmarkt, Motiven aus Comics, Kunstbänden, Fotoalben oder Kinderbüchern zusammen. Dabei verbindet er persönliche Erinnerungsstücke mit dem kollektiven Bildgedächtnis und es entsteht ein spannender Dialog verschiedener Kulturen, die den Künstler im Verlauf seiner biografischen Stationen prägten. So können sich in seinen Arbeiten ganz unterschiedliche Themen verbinden, die er in Comics aus der Disney-Welt oder in deutschen Märchenbüchern mit Schlossmotiven findet bis hin zu Fragmenten von antiken Skulpturen aus Kunstbüchern. Die Erscheinung und Ausformulierung der Motive kann vertraut und dennoch befremdlich wirken. Auf jeden Fall stellen sie eine Herausforderung an die weltweit verbreiteten kollektiven Bildgedächtnisse und tradierten Sehgewohnheiten einschließlich ihrer eingebrannten Interpretation dar.

Andy Warhols Siebdrucke wie auch die übergroßen Comicmotive von Roy Lichtenstein zählen wohl zu den bekanntesten Beispielen künstlerischer Auseinandersetzung mit dem POP. Wenn sich Arturo Herrera heute der Bildsprache unserer Alltags- und Populärkultur bedient, steht für ihn nicht die Wiedererkennbarkeit des Zeichens im Vordergrund, sondern das Malerische als eine abstrakte Ausdrucksform menschlicher Emotionalität und individueller Subjektivität. Mit seiner temporären Rauminstallation HOP, die sich von der KUNST-STATION über einen Teil der Fensterfront im Hauptbahnhof Wolfsburg erstreckt, schafft der Künstler nicht nur einen Gegenpol zu der streng-funktionell gegliederten Architektur des Gebäudes. Zugleich verbindet er mit seinen dynamisch-abstrakten, ineinander verwobenen Linien die offene Fensterfläche mit dem geschlossenen Raum und schafft so ein energiegeladenes Gesamtwerk, das diese große Eingangshalle als einzigartigen Ort dauernder Bewegung und bleibender Statik kennzeichnet. Reisenden, Besuchern und Gästen eröffnet dieses Kunstwerk somit eine ganz neue Perspektive auf diesen Ort und ermöglicht eine besondere Wahrnehmung in diesem Raum.

Im Anschluss an die Eröffnung laden die Veranstalter zum Sommerfest an den Mittellandkanal ein. Die Rauminstallation Herreras kann bis zum 10. März 2019 in der KUNST-STATION besucht werden.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und der Neuland Wohnungsgesellschaft.


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