Wolfsburg. Am 29. Oktober beginnt vor dem Landgericht der Prozess gegen zwei Männer. Den beiden Angeklagten im Alter von 38 und 52 Jahren wird Betrug in zwölf Fällen vorgeworfen.
Einem weiteren Mitangeklagten, ein 61-jähriger Notar, wird Beihilfe zum Betrug in zehn Fällen vorgeworfen. Die beiden Angeklagten im Alter von 38 und 52 Jahren hätten laut Anklage über die von ihnen geführten Immobilienfirmen erworbene Grundstücke weiterverkauft an nicht kreditwürdige Erwerber, und zwar mit beträchtlichen Preisaufschlägen. Teilweise habe sich der Kaufpreis innerhalb weniger Tage um bis zu 330 Prozent erhöht.
In der Regel sei es so gewesen, dass der 52-jährige Angeklagte für die potenziellen Kreditnehmer Anträge zum Abschluss von Darlehnsverträgen zur Immobilienfinanzierung gestellt habe. Im Zuge der Darlehensbeantragung seien gefälschte Unterlagen wie beispielsweise Nachweise von Eigenkapital oder monatliche Gehaltszahlungen und geschönte Exposés vorgelegt worden. Das habe in allen Fällen zu einer Darlehnsbewilligung geführt und - mit Ausnahme von zwei Fällen - sei es zur Auszahlung der Darlehen gekommen. Die Kreditsachbearbeiter bei den Banken seien durch die beiden Angeklagten über die Bonität der Käufer und die Werthaltigkeit der Immobilien getäuscht worden. Nachdem die Finanzierungen notleidend geworden seien, sei die Verwertung der Grundstücke als Sicherheit mittels Zwangsversteigerung erforderlich gewesen.
Der 61-jährige Mitangeklagte Notar habe nach den Vorgaben der beiden anderen Angeklagten Vertragsentwürfe gefertigt und sowohl den Vorerwerb durch die Immobilienfirmen der beiden Angeklagten als auch den Verkauf an die (finanzschwachen) Darlehnsnehmer beurkundet. Der mitangeklagte Notar habe an den Geschäften mitgewirkt um entsprechende Gebühren zu erzielen.
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