Wolfsburg. Ein weiterer Meilenstein für die nachhaltige Neugestaltung der Wolfsburger Innenstadt ist geschafft: Das Architekturbüro KSP Engel aus Braunschweig steht mit seinem Konzept, das gemeinsam mit dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro A24 Landschaft entwickelt wurde, als Gewinner des im Juli 2023 gestarteten Architekten-Wettbewerbs für die Gestaltung der BRAWO City fest. Das berichtet die Volksbank BRAWO in einer Pressemitteilung.
Damit setzten sich die Braunschweiger gegen renommierte Architekturbüros aus Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg durch. Das Preisgericht und die Sachverständigen, zu denen unter anderem Vertreter der Volksbank BRAWO, der Stadt Wolfsburg und der lokalen Politik zählen, haben sich einstimmig für den Gewinnerentwurf entschieden. Auf dieser Grundlage soll nun der Bebauungsplan entwickelt werden.
Dreh- und Angelpunkt der Innenstadtentwicklung
Die Volksbank BRAWO möchte mit der Entwicklung der BRAWO City die Aufwertung und Belebung des wichtigen innerstädtischen Bereiches am zentralen Kreuzungspunkt der beiden Stadtachsen Porschestraße und Heinrich-Nordhoff-Straße erreichen. „Wir haben von den hochklassigen Architekturbüros großartige Ideen erhalten, wie sie das Areal zu einem lebendigen und zukunftsfähigen Quartier entwickeln möchten. Der Entwurf von KSP Engel schafft ein hochwertiges, modernes Erscheinungsbild, zielt auf die Belebung der Porschestraße und setzt auf Nachhaltigkeit“, so Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BRAWO.
Ivan Binder, Kai-Uwe Hirschheide, Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Claudia Kayser, Jürgen Brinkmann, Jens Hofschröer und Ulrich Gremmelspacher präsentieren den Gewinnerentwurf des Architektenwettbewerbs in der Bürgerhalle des Wolfsburger Rathaus. Foto: Volksbank BRAWO
Claudia Kayser, Leiterin der Direktion Wolfsburg der Volksbank BRAWO, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dieses Projekt umzusetzen und werden bis zu dessen Fertigstellung Möglichkeiten einer Zwischennutzung des Areals finden. Hierzu laufen die Planungen auf Hochtouren, sodass wir schon zeitnah gemeinsam mit der Stadt etwas dazu berichten werden.“
"Wichtiger Teil zur Stadtentwicklung"
Oberbürgermeister Dennis Weilmann ist mit den Ergebnissen ebenfalls sehr zufrieden: „Die BRAWO City am Nordkopf wird einen wichtigen Teil zur Stadtentwicklung leisten. Durch Projekte wie dieses werden wir unser Zentrum deutlich aufwerten und für die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger eine Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen. Wir freuen uns über das Engagement der Volksbank, die mit der BRAWO City und den BRAWO Arkaden zwei spannende Projekte für eine attraktivere Innenstadt plant.“
Die Wettbewerbsgewinner stellen sich das Areal als ein 24 Stunden Quartier vor, das rund um die Uhr belebt ist. Erreicht werden soll dies durch einen Mix aus Wohnen, Büro, Einzelhandel und Gastronomie sowie durch attraktive Fassaden und eine nutzerorientierte Außenraumgestaltung. Als Erkennungsmerkmal des Areals fungiert ein 13-geschossiges Hochhaus, das mit den Hochhäusern in unmittelbarer Umgebung für die Gewerbe- und Büronutzung vorgesehen ist. Dieser neue markante Hochpunkt soll Orientierung schaffen und durch die Schrägstellung der Hochhausfassaden visuell die Passanten vom Bahnhof (Willy-Brandt-Platz) in Richtung Wolfsburger Innenstadt leiten.
Verbindung zwischen Bahnhof und City
Ulrich Gremmelspacher, Leitung Büro Braunschweig von KSP Engel, erläutert die Entwurfsidee wie folgt: „Unser Hauptanliegen war es, die Stärkung der Porschestraße zu erreichen. Mit einer klaren, 23 Meter hohen Raumkante des neuen Quartiers zur Porschestraße und die Fortführung der markanten Platanenallee schaffen wir eine räumliche, visuelle Verbindung zwischen dem Bahnhofsareal und der Innenstadt. Ein weiteres Anliegen unseres Entwurfs ist die Aufwertung und Belebung der Sockelzone – insbesondere entlang der Porschestraße. Gewerbliche und öffentliche Nutzungen sorgen hier und im gesamten Quartier für eine Belebung des Stadtraums.“
Im nördlichen Teil des Quartiers sehen die Architekten Büronutzung vor, im südlichen Teil sowie entlang der Allessandro-Volta-Straße (in Form von L- und U-förmigen Wohnblöcken) sind Wohnungen geplant. Neue Wegeverbindungen sorgen für eine städtebauliche Durchlässigkeit des Quartiers und verknüpfen die Porschestraße mit den angrenzenden Quartieren. Die drei Querverbindungen (Ost-West) gliedern die BRAWO City und erleichtern eine schrittweise Umsetzung der Planung in verschiedenen Phasen. Die Vielfalt der Nutzungen kommt auch durch die Fassadengestaltung der Büro- und Wohngebäude zum Ausdruck, die eine belebte, städtische Atmosphäre erzeugen soll, die dieser Abschnitt der Porschestraße nach Ansicht der Architekten des Gewinnerentwurfs bislang vermissen lässt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Im Fokus des Entwurfs steht das Thema Nachhaltigkeit: „Die Gebäude werden richtungsweisend für einen energieeffizienten Betrieb ausgerichtet und verfolgen verschiedene Prinzipien einer zirkulären und ressourcenschonenden Gestaltung. Dazu zählt die Abschwächung des Hitzeinsel-Effekts in den Sommermonaten durch Grünanlagen und Wasserelemente in den Außenanlagen“, erläutert Ulrich Gremmelspacher. Dachbegrünung sowie hocheffiziente PV-Module auf dem Dach zur Stromerzeugung sind ebenfalls Teil des nachhaltigen Entwurfs.
Wie geht es weiter?
Der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan in diesem Gebiet wurde bereits von der Stadt Wolfsburg gefasst. Nun kann das Verfahren auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses fortgeführt werden, um Baurecht für die Neubauten zu schaffen. „Die Stadt Wolfsburg hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung unternommen, indem der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für den Nordkopf gefasst wurde. Mit dem Aufstellungsbeschluss und den begleitenden Maßnahmen unterstreicht die Stadt Wolfsburg ihr Engagement für eine moderne, nachhaltige Stadtentwicklung. Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf eine lebenswerte Innenstadt freuen, die sowohl durch architektonische Qualität, gemischte Nutzung, innovative Mobilität und hochwertige Freiflächen geprägt sein wird. Auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse kann nun der Bebauungsplan entwickelt werden“, so der Erste Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.
Basierend auf den prämierten Konzepten arbeiten die Wettbewerbsgewinner gemeinsam mit dem Investor und der Stadtverwaltung an der Ausarbeitung des endgültigen Bebauungsplans. Hierbei werden alle relevanten Aspekte berücksichtigt. Das Wettbewerbsergebnis, auf dessen Grundlage das Verfahren nun fortgeführt wird, hebt die Bedeutung von Resilienz, Grünflächen und Nachhaltigkeit in der städtischen Entwicklung hervor. Das geplante gemischte Quartier wird laut Hirschheide architektonisch ansprechend gestaltet und auch dazu beitragen, die Lebensqualität der Bewohner zu steigern und die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen.
Die differenzierte Ausgestaltung der Baumassen spielt dabei eine Schlüsselrolle. Durch die Planung werden verschiedene Nutzungen in ansprechenden Bauten geschickt miteinander verflochten, um eine harmonische und abwechslungsreiche Stadtlandschaft zu schaffen.
Die Fortschritte in diesem wegweisenden Projekt werden weiterhin transparent kommuniziert, um die Beteiligung und das Interesse der Öffentlichkeit weiterhin zu gewährleisten. Interessierte haben auch im weiteren Verfahren die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung des Bebauungsplans zu beteiligen. Informationsveranstaltungen, Bürgerforen und öffentliche Beteiligungen sind bereits in Planung, hierüber wird die Öffentlichkeit rechtzeitig vorab informiert.
Zwischennutzung des Areals
„Unser gemeinsames Ziel ist es, dass mehr Menschen mehr Zeit in der Wolfsburger Innenstadt verbringen. Mit dem Projekt BRAWO City schafft die Volksbank BRAWO ein gemischt genutztes Quartier am Nordkopf, das genau auf dieses Ziel an der neuralgischen Nahtstelle zwischen den Erlebnisbereichen Phaeno, Autostadt und DOW einzahlt“, sagt Jens Hofschröer, Stadtrat für Digitales und Wirtschaft. Die Stadt Wolfsburg und die Volksbank BRAWO seien sich infolge der Lagegunst einig, dass bis zum Projektstart eine aktive Zwischennutzung für das Areal erforderlich sei. „Uns ist wichtig, die Wegebeziehung am Nordkopf zu attraktivieren und gemeinsam eine Zwischennutzung des Areals im zweiten Quartal 2024 zu fokussieren und bis zum Sommer 2024 umzusetzen“, bekräftigt Hofschröer das gemeinsame Vorgehen.
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