Wolfsburg. Es ist wie ein Fluch, bereits mehrfach rauschten ICE-Züge irrtümlich durch den Hauptbahnhof ohne zu halten, wie der Fahrplan es gebietet. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert nun Fahrplananpassung. Die Züge sollen stündlich halten, statt nur alle zwei Stunden.
Wie Pro-Bahn-Sprecher Klaus-Peter Naumann gegenüber regionHeute.de erklärte, passieren die Haltefehler, weil die Fahrpläne keinen stündlichen Halt vorsehen, sondern nur einen Stop alle zwei Stunden. Das Personal verliert laut Naumann den Überblick, ob der Zug in Wolfsburg Station machen muss oder nicht. "Stündliche Halte verringern die Gefahr, dass der Halt vergessen wird", meint Naumann. Außerdem würde diese Lösung auch eine vernünftige Systematik für Wolfsburg und die Region darstellen. Naumann: "Eine Ein-Stunden-Taktung ist immer besser"
Pro-Bahn-Sprecher Klaus-Peter Naumann spricht sich für eine Änderung der Fahrpläne aus. Foto: Pro Bahn
Durch eine Änderung der Signalanlage könnte man dem Abhilfe schaffen. Allerdings sei das mit einem Zeitverlust von ein bis zwei Minuten verbunden und deshalb nicht praktikabel.
Nicht jeder Zug kann halten
"Wir entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten, die sie durch den ausgelassenen Halt in Wolfsburg hatten. Selbstverständlich gelten auch in diesem Fall die Fahrgastrechte vollumfänglich", heißt es vonseiten der Bahn. Pro Jahr führt die Deutsche Bahn allein im Fernverkehr knapp 500.000 Zugfahrten mit fast drei Millionen Zughalten durch. Das versehentliche Auslassen eines Halts ist eine Ausnahme. "Dennoch werten wir jeden einzelnen Fall - wie auch den aktuellen - gründlich aus und treffen alle uns möglichen Vorkehrungen, solche Fälle in Zukunft zu vermeiden", sagt Bahnsprecherin Britta Bürger-Mnich. "Die Strecken sind ausgesprochen stark ausgelastet. Aus diesem Grund sind auch die Fahrpläne der ICE-Züge minutiös geplant und ausgearbeitet. So lassen sich nur für bestimmte Züge die Fahrpläne mit Halten planen."
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