Diskussionsrunde im Gewerkschaftshaus mit MdB Falko Mohrs


Von links: Matthias Disterheft, Falko Mohrs, Ricarda Bier, Hartwig Erb. Foto: IG Metall
Von links: Matthias Disterheft, Falko Mohrs, Ricarda Bier, Hartwig Erb. Foto: IG Metall

Wolfsburg. Die IG Metall Wolfsburg setzt sich dafür ein, dass Wolfsburg als Modellregion für die neue Kommunikationstechnologie 5G benannt wird. Dies hat die Wolfsburger IG Metall-Spitze gegenüber dem SPD-Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs bekräftigt. Die Geschäftsführer der IG Metall hatten Mohrs kürzlich eingeladen, um über die Zukunftsfähigkeit der Region zu diskutieren, so die IG Metall.


Beide Seiten beschlossen: Der Austausch solle künftig regelmäßiger und in größerer Runde fortgesetzt werden. Wie könnten Politik und Gewerkschaften die Region für die Zukunft stärken? Diese Frage beschäftigte die Diskussionsrunde im Gewerkschaftshaus aus Hartwig Erb, Ricarda Bier und Matthias Disterheft als Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg und dem Wolfsburger SPD-Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs.

Um die Region für die Digitalisierung fit zu machen, müsse Wolfsburg Modellregion für den schnellen Mobilfunkstandard 5G werden, betonten die drei Geschäftsführer und forderten Mohrs als Mitglied des Bundestags auf, sich dafür einzusetzen. Nur fünf solcher Modellregionen sollen deutschlandweit entstehen. Die Regionen müssten sich bewerben und erhalten dafür Fördergelder. Auch Bundes- und Landespolitiker müssten sich für Wolfsburg als Modellregion starkmachen, forderte Matthias Disterheft, Kassierer der IG Metall Wolfsburg. 5G sei gerade für die Region Wolfsburg von existenzieller Bedeutung, um mit den Digitalisierungsprozessen in der Automobilindustrie Schritt halten zu können: „Wir dürfen hier nicht abgehängt werden“, betonte Disterheft.

Attraktive Bedingungen für den Verkauf von E-Autos schaffen


Mohrs versicherte, dass bereits seit über einem Jahr intensiv an einem Konzept mit Wolfsburg als 5G-Modellregion gearbeitet werde. „Dabei wollen wir auch unsere Nachbarn ins Boot holen und aktiv an dieser wichtigen Zukunftsfrage beteiligen. Wir sind die Verkehrskompetenzregion und wollen es gemeinsam bleiben“, so der Bundestagsabgeordnete. Auch fehle es bisher an nachhaltigen politischen Strategien für die Vermarktung der von politischer Seite geforderten Produktion von E-Autos, warnte die Wolfsburger IG-Metall-Spitze, so die IG-Metall Geschäftsführer. Allein Volkswagen habe in Deutschland Standorte für den Bau von rund 600.000 E-Fahrzeugen geschaffen, betonte Hartwig Erb, erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, und forderte: „Die Politik muss Anreize schaffen, damit diese Autos auch gekauft werden. Sonst geht an diesen Standorten das Licht aus. Alle Fraktionen muss es interessieren, dass hier Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.“

Ricarda Bier, zweite Bevollmächtige der IG Metall Wolfsburg, bemängelte, die Politik liefere zum Thema E-Mobilität bisher zu wenig Orientierung: „Jeder, ob von Politik- oder Unternehmerseite, spricht sich öffentlich dafür aus. Dabei gibt es konkret bisher wenige Konzepte, die nur punktuell ansetzen. Es gibt keine übergeordnete Strategie, welche Maßnahmen wann und von wem ergriffen werden.“ Mohrs habe die Ansicht vertreten, politisch müssten durch Gesetzesänderungen und Steuervorteile attraktivere Bedingungen für den Verkauf von E-Autos geschaffen werden: „Wir müssen uns bewusst sein, was wir der Autoindustrie zumuten, und es schaffen, dass diese Wette auf die Zukunft nicht nach hinten losgeht.“ Um dies auch in der Landes- und Bundespolitik zu vermitteln, setze er auch auf die Mithilfe der IG Metall.

Die Runde sei sich einig gewesen, dass die Region zusammenhalten müsse, um den Herausforderungen der Zukunft zu trotzen. „Wir vermitteln noch nicht ausreichend die Wichtigkeit der Regionalität. Wir müssen hier mit einer Stimme sprechen und unsere Kompetenzen bündeln, denn wir sitzen mit Braunschweig, Salzgitter oder Peine in einem Boot“, bekräftigte Disterheft. Gute Ansätze der Zusammenarbeit aus der Vergangenheit müssten aufgefrischt und mit in die Zukunft genommen werden. Um dies zu erreichen, beschlossen die Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg und Mohrs gemeinsam, die Diskussion regelmäßig fortzusetzen und auch weitere Akteure der Region mit einzubeziehen.


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