Wolfsburg. Bereits in der letzten Woche wurde mit allen Fraktionen des Rates das Vorgehen in Sachen Lüften an Schulen und Kitas abgestimmt und zwei Eilentscheidungen zur Beschaffung von Luftreinigungsgeräten und CO2-Ampeln getroffen. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.
Für die Beschaffung der mobilen Luftreiniger sind durch die beiden Eilentscheidungen Mittel in Höhe von insgesamt rund 850.000 Euro bereitgestellt worden, obwohl die die maßgebliche Richtlinie des Landes noch nicht abschließend vorliegt. Daneben werden kommunale Mittel für die Maßnahmen zur Verfügung gestellt, da das Land bei förderfähigen Beschaffungen einen Förderanteil von 80 Prozent vorsieht. Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration Iris Bothe hierzu: "Die Eilentscheidungen geben uns die Möglichkeit, in unserem Verfahren zielgenau zu handeln und die erforderlichen mobilen Geräte zu beschaffen. Hervorheben möchte ich, dass der weit überwiegende Anteil der Räumlichkeiten über gute Lüftungsbedingungen verfügt."
Hohe Wirksamkeit durch Stoßlüftung
Bereits zu Beginn des Jahres haben sich die zuständigen Bereiche der Stadtverwaltung intensiv mit den Fragestellungen zum Lüften und Luftreinigungsgeräten beschäftigt. Hierzu hat die Ostfalia Hochschule Funktionstests zur Bewertung der Luftverteilung von Luftreinigern in Schul- und Kita-Räumen der Stadt Wolfsburg im Frühjahr 2021 durchgeführt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Rahmen einer Sondersitzung des Schulausschusses, des Planungs- und Bauausschusses, des Ortsrates Westhagen und des Ausschusses für Finanzen, Controlling und Haushaltskonsolidierung im März 2021. Als Ergebnis ist grundsätzlich festzustellen, dass die natürliche Lüftung durch Stoß- oder Querlüftung eine hohe Wirksamkeit für den Luftaustausch hat.
Für das weitere Vorgehen sind die Empfehlungen des Umweltbundesamtes zugrunde gelegt worden. Diese sehen vor, die Räumlichkeiten mit einer technischen Unterstützung zu versehen, die nur über eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten verfügen. Nicht zu belüftende Räume werden für den Schulunterricht nicht empfohlen. In den Sommerferien analysierte daher der Geschäftsbereich Hochbau gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Schule die vorhandenen Räumlichkeiten in Grundschulen und Kitas, die im Eigentum der Stadt Wolfsburg sind. Ergebnis der Analyse ist, dass der weit überwiegende Anteil (rund 95 Prozent) der bis dato analysierten Räumlichkeiten mit guten Lüftungsbedingungen ausgestattet ist. Für die wenigen restlichen Räume werden zusätzlich Luftreinigungsgeräte beschafft.
Unterstützung durch CO2-Ampeln
Die Sicherstellung der regelmäßigen Lüftung, was keinem dauerhaften Lüften entspricht, sondern dem Prinzip 20:5:20 folgt (dabei werden alle 20 Minuten die Fenster für 5 Minuten weit geöffnet, um einen Luftaustausch zu ermöglichen), kann durch CO2-Ampeln unterstützt werden. Aus diesem Grund werden allen Schulen CO2-Ampeln zur Verfügung gestellt. Hier sind bereits 750 Ampeln beschafft worden, weitere 400 Ampeln werden den Schulen gemäß den eingegangenen Bedarfsmeldungen kurzfristig zur Verfügung gestellt. Hierfür wurden insgesamt rund 90.000 Euro beauftragt.
In den untersuchten Kindertageseinrichtungen werden in den Schlafräumen unabhängig der vorhandenen Lüftungsmöglichkeiten ebenfalls zusätzlich Luftreinigungsgeräte eingesetzt. Die Erfahrungen aus den begangenen Grundschulräumlichkeiten werden als Grundlage für die Beschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten für weiterführende und berufsbildende Schulen genommen, so dass hier schon eine Beschaffung im Vorgriff ausgelöst wird, um dann im weiteren Verlauf die Standorte anhand der Untersuchungsergebnisse kurzfristig festlegen zu können.
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