Wolfsburg. Eine Spielplatzinitiative setzt sich seit längerem für die Wiederherstellung eines Spielplatzes in der Glatzer Straße in Wendschott ein. Am 28. Februar hatten sich Vertreter der Initiative, der Stadtverwaltung und der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses zusammengesetzt, um den aktuellen Sachstand zu diskutieren. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.
"Das Ergebnis des gemeinsamen Gesprächs war sicher nicht für alle Beteiligten zufriedenstellend, da für den ehemaligen Spielplatz Glatzer Straße kein Zeitplan zur Reaktivierung vorgelegt wurde. An einer Eskalation bin ich aber nicht interessiert, sondern am Dialog", erklärt Stadträtin Iris Bothe.
Insgesamt gibt es in Wolfsburg derzeit rund 180 öffentliche Spielplätze zuzüglich vieler anderer öffentlicher Flächen und Schulhöfen, die ebenfalls zum Spielen einladen. Damit stelle die Stadt Wolfsburg vielfältige Möglichkeiten zum Spielen im öffentlichen Raum zur Verfügung. In diesem Jahr stehe für spielwertverbessernde Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet ein Planungsansatz 300.000 Euro zur Verfügung. Über die Priorisierung der einzelnen Maßnahmen werde in der Spielraumkommission unter Berücksichtigung gesamtstädtischer Interessen und fachlicher Notwendigkeiten in der Spielraumkommission des Jugendhilfeausschusses beraten. Über die Maßnahmen entscheidet der Jugendhilfeausschuss auf Empfehlung der Spielraumkommission.
Fünf weitere Spielplätze auf Warteliste
Für eine Neuanlage oder Reaktivierung eines stillgelegten Spielplatzes werden aktuell zwischen 300.000 und 500.000 Euro veranschlagt. Angesichts von derzeit fünf sich auf der Warteliste für eine Grundsanierung befindlichen Spielplätze werde deutlich, dass im Falle einer Entscheidung für eine Reaktivierung des Spielplatzes Glatzer Straße nicht mit einem zeitnahen Bau zu rechnen sei. Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Falko Mohrs betonte, dass der Fokus der Verwaltung auf den Interessen der Kinder in ganz Wolfsburg liege, daher könne bei allem Verständnis und Wertschätzung des Engagements durch die Spielplatzinitiative nicht nur die Situation in Wendschott als Maßstab genommen werden.
"Ich begrüße das gemeinsame Gespräch", erklärt Peter Schenk als Vertreter der Spielplatzinitiative, "auch wenn es aus meiner Sicht zu einem früheren Zeitpunkt hätte stattfinden können". Viele offene Fragen hätten in dem Gespräch geklärt werden können, allerdings halte die Spielplatzinitiative an der Reaktivierung des Spielplatzes und dem Neubau fest. Trotzdem wolle Schenk die von der Verwaltung vorgeschlagenen nächsten Schritte mit den Mitgliedern der Initiative prüfen und der Verwaltung im Laufe des Monats eine Rückmeldung geben. Sinnvoll wäre sicher ein Gespräch zu einem früheren Zeitpunkt gewesen, stimmt Stadträtin Iris Bothe zu, "doch nun hat der Dialog begonnen und auch wenn der Wunsch der Spielplatzinitiative nicht in absehbarer Zeit erfüllt werden kann, stehen nun Kompromissvorschläge im Raum". Neben der Bewertung durch die Spielplatzinitiative seien nun die Information des Ortsrates und die Beratung durch die Spielplatzkommission wichtig.
Folgende Punkte wurden von der Verwaltung als nächste Schritte vorgeschlagen:
1. Die Spielplatzinitiative erhält die Möglichkeit die Planungen für den zukünftigen Schulhof der Grundschule Wendschott einzusehen und Anregungen zu geben. Der Schulhof soll im 4. Quartal 2019 fertiggestellt werden.
2. Der Schulhof der Grundschule steht nach der Schulzeit und an Wochenenden zur freien Nutzung zur Verfügung.
3. Die Fläche des ehemaligen Spielplatzes Glatzer Straße kann von Kindern und Anwohnerinnen und Anwohnern als "freies" Spielfeld genutzt werden. Es besteht für die Anwohnerinnen und Anwohner die Möglichkeit mobile Spielgeräte auf dieser Fläche zum Einsatz zu bringen.
4. Es ist ein zweiter Spielplatz im Wohngebiet geplant. Wenn der Ortsrat sich dafür ausspricht, ist es denkbar, auf den Bau zu verzichten und stattdessen den Spielplatz Glatzer Straße zu reaktivieren. Die Umsetzung könnte allerdings frühestens 2024 realisiert werden. Die Vertreter der Spielplatzinitiative werden diesbezüglich Kontakt zum Ortsrat aufnehmen.
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