Fachexperten für Entwicklungsprojekt zu Gast in Jendouba


Begrüßung der Wolfsburger Delegation durch den Gouverneur von Jendouba, Akram Sebri, zum Stadtfest in Jendouba. Fotos: Stadt Wolfsburg
Begrüßung der Wolfsburger Delegation durch den Gouverneur von Jendouba, Akram Sebri, zum Stadtfest in Jendouba. Fotos: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg/Jendouba. Vom 25. bis 29. Oktober besuchten Mitarbeiter der Stadt Wolfsburg im Rahmen des Programms „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“ die tunesische Stadt Jendouba.


Die Fachexperten aus den Geschäftsbereichen Grün und Jugend sowie aus dem Referat Repräsentation und Internationale Beziehungen nahmen an der technischen Reise zur Planung und Konstruktion eines Stadtteilparks in Jendouba unter Beteiligung der Anwohner teil. Die Projektidee zum Bau eines Stadtteilparks unter Bürgerbeteiligung wurde auf Eigeninitiative Jendoubas aufgrund mangelnder Jugendtreffpunkte und im Rahmen der kommunalen Reformprozesse angestoßen. Der Fachaustausch vor Ort wurde durch die Projektkoordinatoren von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Tunesien und Deutschland (GIZ) begleitet.

Vor Ort besichtigte die Wolfsburger Delegation den Platz im Stadtviertel „Ennour“, überarbeitete in mehreren Sitzungen und unter Anwesenheit einer Architektin mit den tunesischen Kollegen die Baupläne und tauschte sich mit Vertretern von Bürgerinitiativen und Vereinen zu den Vorhaben aus. Gemeinsam wurde ein Konzept entwickelt, das alle Zielgruppen im Stadtviertel berücksichtigt. Neben einer Ballspielfläche, einem Skate- sowie kleinen Fitnessbereich werden Spielplatz- und Aufenthaltselemente integriert. Die Bauarbeiten am Platz sollen im Frühjahr 2018 beginnen. Den Höhepunkt des Besuches bildete ein Graffiti-Workshop, den die Stadt Jendouba für die Anwohner organisierte. Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligten sich an der kreativen Aktion an einem Trafohaus auf der Anlage.

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Die Projektgruppe bei einer Arbeitssitzung im Rathaus von Jendouba Foto: Stadt Wolfsburg



Im Rathaus der Stadt Jendouba hieß Interims-Bürgermeister Ghodhbeni die Wolfsburger Delegation herzlich willkommen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 130. Jahrestag der Kommune Jendouba begrüßte auch Gouverneur Sebri die Gäste und unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der Zusammenarbeit beider Kommunen mit Hilfe der Entwicklungspartnerschaft. Des Weiteren konnten kommunale Einrichtungen, wie das im Vorjahr geschaffene Bürgerbüro, der städtische Bauhof, das Sportstadion sowie das am Stadtrand gelegene Industriegebiet ‘Ertiah’ besichtigt werden. Kulturell wurde das Programm mit einem Besuch der antiken römischen Ausgrabungsstätte „Bella Regia“ abgerundet.

Nachdem im Frühjahr 2017 zwei Mitarbeitende aus der Stadtverwaltung Jendouba einen Einblick in die Wolfsburger Verwaltungsstrukturen erhielten und sich mit den am Projekt beteiligten Abteilungen Grün und Flächenplanung, Integration, Internationale Beziehungen, Bürger- und Jugendbeteiligung austauschten, stellte die aktuelle Reise nach Tunesien den Gegenbesuch dar. Bis zum Sommer 2018 kooperiert die Stadt Wolfsburg im Rahmen des Programms „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“ mit Jendouba. Das Programm wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von Engagement Global mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der GIZ durchgeführt. Mit dem Ziel, den kommunalen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu fördern, werden zirka 30 Kleinprojekte in Form von Entwicklungspartnerschaften in Tunesien, Marokko und Algerien im Bereich der Kommunalentwicklung unterstützt.

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Anwohner nehmen am Graffiti-Workshop auf dem Platz im Stadtviertel Ennour in Jendouba teil Foto: Stadt Wolfsburg



Bürgernahe integrative Ansätze werden dabei verfolgt, um die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu steigern und Anreize für junge Menschen zu schaffen, ihre Zukunft im eigenen Land verantwortungsbewusst mitzugestalten. Zugleich profitieren die deutschen Mitwirkenden von den Maßnahmen: Durch die internationale Zusammenarbeit zu Fachthemen, die Wahrnehmung landesspezifischer Qualifizierungsangebote und vor allem beidseitige Entsendungen wird das interkulturelle Verständnis geschult. Die Eindrücke und Erfahrungen kommen lokalen Prozessen und Integrationsmaßnahmen zugute. Ende November 2017 findet das „Netzwerktreffen für deutsche Kommunalakteure mit Partnerschaften in die Region Nordafrika“ der SKEW statt. Während der zweitägigen Veranstaltung fungiert die Stadt Wolfsburg als Kooperationspartner und Ausrichtungsort, um mit kommunalen Vertretern aus ganz Deutschland zu Herausforderungen und Chancen in der Projekt- und Partnerschaftsarbeit in Austausch zu treten.


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