Festgeklebte Autostadt-Aktivisten verlangten Schüsseln für die Notdurft

Die festgeklebten Aktivisten beklagten, dass in der Autostadt am Donnerstagabend sowohl Licht, als auch Heizung abgestellt wurden. Zudem verlangten sie Gefäße, damit sie an Ort und Stelle ihre Notdurft verrichten können.

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Symbvolfoto | Foto: Max Förster

Wolfsburg. Seit Mittwoch hatten Mitglieder der Gruppe "Scientist Rebellion" in der Wolfsburger Autostadt gegen die aus ihrer Sicht klimaschädliche Einflussnahme von VW auf die Politik protestiert. Die Protestaktion gipfelte darin, dass sich zwölf Aktivisten im Porsche-Pavillon festklebten und ein Problem mit den menschlichen Bedürfnissen bekamen. Die Polizei beendete die Aktion am Freitagmorgen, wie diese auf Nachfrage mitteilte.



Zuvor sorgten die Aktivisten für Aufsehen, als sie sich in den sozialen Medien darüber beklagten, dass in der Autostadt am Donnerstagabend sowohl Licht, als auch Heizung abgestellt wurden. Zudem verlangten die angeklebten Aktivisten, dass ihnen Gefäße zur Verfügung gestellt werden, damit sie an Ort und Stelle ihre Notdurft verrichten können. Dazu erklärte Armin Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt, bereits am Donnerstag: "Mit dem Einsetzen der Dunkelheit schaltet die Beleuchtung im Park und in den Gebäuden der Autostadt automatisiert auf Nachtbetrieb um – den festgeklebten Aktivistinnen und Aktivisten stehen die sanitären Einrichtungen jederzeit zur Verfügung."

Am Freitagmorgen war in einem offiziellen Statement der Autostadt zu lesen, dass man die Aktivisten unter den gegebenen Umständen entsprechend versorgt und auch für deren hygienische Bedürfnisse Sorge getragen habe.

Polizei räumt Pavillon


Am Freitagmorgen hatte die Protestaktion ein Ende. Um kurz nach halb acht räumte die Polizei das Gebäude und setzte damit das Hausrecht der Autostadt durch, wie Thomas Figge von der Polizei Wolfsburg auf Nachfrage erklärt. Nun werde geprüft, welche strafrechtlichen Konsequenzen das Ganze für die Aktivisten haben wird, so Figge. Die Polizei leitete bisher Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Sachbeschädigung ein. Außerdem werde man die Autostadt seitens der Polizei im Auge behalten.

Verletzte gab es laut Figge bei der Räumung selbst nicht. Jedoch hatte einer der festgeklebten Aktivisten schon am Donnerstagabend freiwillig den Porsche-Showroom verlassen und sich ins Krankenhaus einliefern lassen. Seine Hand soll aufgrund des Festklebens angeschwollen sein, teilte der Aktivist selbst über Twitter mit.

Aktivisten weigerten sich


Nachdem die Aktion am Freitagmorgen endete, erklärte Armin Maus: „Der Protest führte leider auch zu Sachbeschädigungen. Auch deswegen halten wir diese Form des Protests für falsch. Darüber hinaus ist die Autostadt bekannt als Ort der Begegnung von Menschen aus aller Welt und als Plattform für kommunikativen Austausch und jederzeit offen für sachliche Kritik. Mit dieser Grundhaltung haben wir eine Deeskalation angestrebt und uns aktiv um einen konstruktiven Dialog bemüht. Wir haben die Aktivistinnen und Aktivisten in den vergangenen Tagen mehrfach gebeten, die Autostadt freiwillig zu verlassen. Leider waren sie dazu nicht bereit.

Um eine gesundheitliche Gefährdung der Aktivistinnen und Aktivisten, insbesondere nach Ankündigung eines Hungerstreiks und ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen, zu vermeiden und da der Schutz sowie die Sicherheit unserer Gäste für uns Priorität genießen, hat die Polizei nach intensiver Abstimmung den Markenpavillon heute geräumt."


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