Wolfsburg. Für den Bau der neuen Feuer- und Rettungswache der Berufsfeuerwehr Wolfsburg in der Dieselstraße 26 waren bisher insgesamt 90 Millionen Euro vorgesehen, zuzüglich von 8 Millionen Euro für die Baufeldräumung und die erforderlichen Interimsmaßnahmen. In einer neuen Vorlage wird dem Rat der Stadt Wolfsburg nun eine Prognose zur möglichen Kostensteigerung von 23 bis zu 34 Millionen Euro vorgelegt.
Die Steigerung basiert fast ausschließlich auf der eingetretenen und noch weiter zu erwartenden extremen Baupreissteigerung, erklärt die Stadt Wolfsburg. Einen großen Anteil daran habe vor allem der Preisanstieg bei Baumaterialien. Preistreibend auf den Baustellen wirkten sich vor allem die gestiegenen Energiepreise und die Materialknappheit aus. So verteuerten sich besonders Baustoffe wie Stahl, Stahlerzeugnisse oder Glas, die energieintensiv hergestellt werden. Auch die stark steigenden Lohnkosten sowie der Fachkräftemangel, unter dem viele Baubetriebe bereits jetzt leiden, würden in den kommenden Jahren für weiter steigende Baukosten sorgen.
Deutliche Überschreitung
Die Baupreise, belegt durch den Baukostenindex des Statistischen Bundesamtes, der sowohl Material- als auch Lohnkosten beinhaltet, haben sich aufgrund der unerwarteten politischen Entwicklungen erheblich dynamischer entwickelt, als im Juli 2021 angenommen. Im damaligen Ratsbeschluss wurden insgesamt 10 Millionen Euro für Baupreissteigerungen innerhalb des geplanten Gesamtvolumens von 90 Millionen Euro erwartet. Allein bis zum August 2022 sind durch den Baukostenindex bereits Kostensteigerungen von 18 Millionen Euro entstanden. Die Kosten belaufen sich damit aktuell auf insgesamt 100 Millionen Euro und überschreiten das ursprüngliche Volumen bereits um 10 Millionen Euro.
Hart getroffen
Für den weiteren Zeitraum der Maßnahme, also bis November 2024, werden weitere Kosten zwischen 13 und 24 Millionen Euro erwartet, weshalb die Erhöhung des Gesamtvolumens um 23 bis 34 Millionen Euro erfolgen soll. „In der aktuell angespannten Haushaltssituation trifft uns die Steigerung der Baukosten besonders hart. Die Ausgaben für dieses Vorhaben sind allerdings absolut notwendig, um die Einsatzfähigkeit der Berufsfeuerwehr, als Hauptteil der kritischen Infrastruktur, weiterhin zu gewährleisten“, erklärte Stadtrat Andreas Bauer, Dezernent für Bürgerdienste, Finanzen und Brand- und Katastrophenschutz.
Infolge der unsicheren Marktlage und der Entwicklung der tatsächlichen Vergaben sollen zunächst 15 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden, verteilt zu je 5 Millionen Euro auf die Haushaltsjahre 2025 bis 2027. In 2024 soll auf Basis neuer Erkenntnisse die Situation sodann neu bewertet und entsprechend besonnen reagiert werden.
Bislang keine Kampfmittel gefunden
Der Rückbau der ehemaligen WAS-Gebäude und –anlagen verlaufe planmäßig, so die Stadt. Die notwendige Untersuchung des Geländes auf Kampfmittel habe bisher noch keine Funde hervorgebracht. Sollte dieser Fall eintreten, wäre die Stadt hierauf allerdings gut vorbereitet. Im Mai ist der Start der Baustelleneinrichtung vorgesehen, damit im Juni mit dem Rohbau begonnen werden kann. Die Inbetriebnahme ist für 2026 vorgesehen.
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