Förderungen von Bund und Land: Wolfsburg plant Millioneninvestitionen

9,6 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und zusätzliche Bundesmittel geben Wolfsburgs Sport- und Bäderinfrastruktur in den kommenden Jahren kräftigen Rückenwind.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Wolfsburg. 9,6 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und zusätzliche Bundesmittel geben Wolfsburgs Sport- und Bäderinfrastruktur in den kommenden Jahren kräftigen Rückenwind: Die Stadt plant, eine Reihe von Sporthallen, Bädern und Sportanlagen grundlegend zu modernisieren und auszubauen. Von neuen Umkleiden über moderne Technik bis hin zu besseren Trainingsbedingungen in den Stadtteilen profitieren Vereine, Schulen, Familien und Freizeitsportlerinnen und -sportler gleichermaßen. Das teilte die Stadt in einer Presseinformation mit.



„Wir nutzen die Chance, unsere Sporthallen, Bäder und Sportanlagen in vielen Stadtteilen spürbar zu verbessern. Das ist eine Investition in Lebensqualität, Gesundheit und Zusammenhalt – für Vereine, Schulen, Familien und alle, die sich in Wolfsburg sportlich engagieren“, so Oberbürgermeister Dennis Weilmann zur Bedeutung des Gesamtpaketes. „Der geplante Bürgerhaushalt schafft außerdem eine völlig neue Form der Bürgerbeteiligung. So können die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger direkt Einfluss nehmen und konkrete Projekte mitgestalten.“

Bundes- und Landesförderung verschafft Spielräume


Stadtkämmerer Andreas Bauer hebt die finanzielle Dimension hervor: „Die Kombination aus Bundes- und Landesförderung verschafft uns Spielräume, ohne den städtischen Haushalt über Gebühr zu belasten. Wir setzen die Mittel dort ein, wo der Bedarf am größten ist und wo sie für die Menschen in Wolfsburg konkrete, sichtbare Verbesserungen bringen – von der denkmalgerechten Sanierung des VW-Bades bis zur neuen Infrastruktur am Allersee.“

Sporthallen, Bäder und Freizeiteinrichtungen


Grundlagen der Vorhaben sind ein Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten sowie ein Landesförderprogramm, mit denen Wolfsburg ein umfangreiches Maßnahmenpaket schnürt. Unter dem Vorbehalt der positiven Rückmeldung aus Politik und des Fördermittelgebers sollen im Rahmen der Bundesförderung der Ersatzbau des Funktionstrakts an den Sporthallen der Bunten Grundschule am Standort Detmerode, zusätzliche Umkleideräume mit Duschen, WCs und Lagerräumen auf dem Sportplatzgelände von Lupo Martini in Kreuzheide sowie Ersatzneubauten der Sporthallen am Windmühlenberg in Fallersleben realisiert werden. Ergänzend sind denkmalgerechte Sanierungen im VW-Bad vorgesehen – insbesondere am Sprungturm sowie an Fenstern und Schrankanlagen. Außerdem bereitet die Stadt Projektskizzen für weitere Sporthallen in Heiligendorf, im Ortsratsbereich Ehmen/Mörse und in Neindorf vor, damit auch diese Standorte perspektivisch umfassend erneuert werden können. Für diese Projekte plant Wolfsburg in den Jahren 2027 bis 2032 einen eigenen Investitionstopf ein, der den erforderlichen kommunalen Eigenanteil abbildet.

Parallel dazu profitiert Wolfsburg von einem Landesprogramm, aus dem die Stadt insgesamt 9,6 Millionen Euro erhält. 6,4 Millionen Euro fließen noch in diesem Jahr und unterstützen die (Teil-)Finanzierung bereits laufender Infrastrukturinvestitionen, weitere 3,2 Millionen Euro sind gezielt für Maßnahmen im Sport- und Bäderbereich vorgesehen. Damit soll insbesondere die Sportinfrastruktur in mehreren Stadtteilen gestärkt werden: Geplant sind die Drainage der besonders stark beanspruchten Sportplätze in Barnstorf und Kästorf, neue Beregnungsanlagen auf insgesamt zehn Sportplätzen mit vorrangigem Handlungsbedarf in Sandkamp und Heiligendorf sowie die Umrüstung von drei Flutlichtanlagen auf energiesparende LED-Technik. Am Standort Eichholz wird erstmals eine Flutlichtanlage installiert, sodass der dortige Rasenplatz künftig auch in der dunklen Jahreszeit voll nutzbar ist. Der Grundsatzbeschluss mit den Verwaltungsvorschlägen wird nun in die politische Beratung gebracht.

Bürger sollen Ideen einbringen können


Auch die Wolfsburger Bäderlandschaft könnte von den Fördermitteln profitieren. Im WasserPark Hehlingen ist ein neues, biologisches Wasseraufbereitungsverfahren vorgesehen, das den Betrieb nachhaltiger macht, zudem sollen moderne Spielgeräte das Angebot für Kinder und Familien attraktiver gestalten. Im BadeLand wird ein Ertrinkendenerkennungssystem installiert, außerdem entstehen neue Umkleiden in den früheren Fitnessräumen, um den Betrieb zu sichern und die Wasserflächen noch effizienter – insbesondere für Schulen und Familien – nutzen zu können. Für den Allersee ist die Beschaffung eines neuen Bojenkettensystems (Albanosystem) sowie einer Startanlage geplant, damit Ruder- und Kanuwettkämpfe auch künftig unter professionellen Bedingungen stattfinden können. Für die Sportstätte von Lupo Martini verfolgt die Stadt vorrangig eine Förderung über das Bundesprogramm; sollte diese nicht bewilligt werden, sollen die dringend benötigten zusätzlichen Umkleide- und Funktionsräume über Landesmittel realisiert werden.

Flankiert werden die Investitionen durch ein neues Beteiligungsformat: Die Stadt prüft die Einrichtung eines Bürgerhaushalts mit einem Volumen von rund 300.000 Euro aus Fördermitteln. Bürgerinnen und Bürger sollen künftig Vorschläge für Investitionen einbringen, diskutieren und priorisieren können und so direkt Einfluss auf Projekte nehmen, die ihren Alltag betreffen. Die verwaltungsinterne Abstimmung zu diesem Modellprojekt läuft derzeit.