Hier entstehen zwei nachhaltige Hochhäuser aus Holz

Sogar Bundesbauministerin Klara Geywitz war zum symbolischen ersten Spatenstich gekommen.

Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer Partner und Partner Architektur, Sven Schmittbüttner, Geschäftsführer Unternehmensgruppe Krebs Projektentwicklung, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg und Dirk Kannacher, Vorstand der GLS Bank (v. li.).
Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer Partner und Partner Architektur, Sven Schmittbüttner, Geschäftsführer Unternehmensgruppe Krebs Projektentwicklung, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg und Dirk Kannacher, Vorstand der GLS Bank (v. li.). | Foto: GLS Bank / Martin Steffen

Wolfsburg. Die Bauaktivitäten beginnen: Zusammen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz wurde am heutigen Freitag der Spatenstich für ein bemerkenswertes Wohnbauprojekt der GLS Bank gefeiert. In zentraler Lage in Wolfsburg entstehen die Woodscraper, zwei nachhaltige und sozial ausgerichtete Hochhäuser aus Holz. Ihre Fertigstellung ist für 2026 geplant. Das berichtet die GLS Bank in einer Pressemitteilung.



Die beiden Woodscraper in den Wolfsburger Hellwinkel Terrassen sehen 8.000 Quadratmeter Wohnfläche und 106 Wohneinheiten vor – größtenteils barrierefrei und zu 45 Prozent sozial gefördert. Die Gebäude haben zwölf Geschosse, werden mit vorgefertigten Massivholz-Elementen gebaut und verfügen über eine regenerative Energieversorgung. Damit sind die Woodscraper die ersten Hochhäuser dieser Art in Deutschland.

"Schon an den Rückbau denken"


Beim Spatenstich hob Bundesbauministerin Klara Geywitz die Bedeutung des Pilotprojektes für das zirkuläre Bauen hervor: „Die Woodscraper vereinen vieles, was guten Wohnraum auszeichnet. Sie sind nachhaltig, schaffen bezahlbaren Wohnraum und greifen den Gemeinschaftsgedanken auf. Beim Spatenstich denken wir eher selten an den Rückbau, aber bei diesem Projekt sollten wir es tun. Denn die beiden Holzhochhäuser bringen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Kreislaufwirtschaft in die praktische Anwendung und dienen somit auch nach ihrem Lebenszyklus noch als Materialdepot und schonen künftig die Ressourcen.“

So sollen die Holzhochhäuser einmal aussehen.
So sollen die Holzhochhäuser einmal aussehen. Foto: Partner und Partner


Dirk Kannacher, Vorstand der GLS Bank, unterstrich die Pionierrolle der Bank beim nachhaltigen Bauen. „Seit Gründung der Bank im Jahr 1974 ist es unser Anliegen, ökologische und sozial gerechte Projekte im Wohnungsbau anzuschieben. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unsere Mission ist es, zukunftsweisende Lösungen zu liefern. Energiewende und Holzbauwende sind im sozialverträglichen Wohnungsbau machbar. Ich wünsche mir sehr, dass die Woodscraper in ganz Deutschland Schule machen.“

Bundesweit beachtetes Bauprojekt


Oberbürgermeister Dennis Weilmann wies auf die Bedeutung des Projektes für seine Stadt hin: „Mit den Woodscrapern entsteht im neuen, nachbarschaftlich orientierten Wohngebiet Hellwinkel Terrassen ein lebendiger und zukunftsweisender Teil unserer Stadt. Wir sind stolz, dieses bundesweit beachtete Bauprojekt in Wolfsburg realisieren zu können und damit unser Stadtbild um ein weiteres städtebauliches Vorzeigeprojekt zu bereichern.“

Dirk Kannacher, Jörg Finkbeiner, Sven Schmittbüttner, Klara Geywitz und Dennis Weilmann vor dem Modell der Hochhäuser.
Dirk Kannacher, Jörg Finkbeiner, Sven Schmittbüttner, Klara Geywitz und Dennis Weilmann vor dem Modell der Hochhäuser. Foto: GLS Bank / Martin Steffen


Dank des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe wird CO₂ langfristig in den Gebäuden gebunden und die Gebäude funktionieren als eine Art Materialbank. Die Baustoffe der Woodscraper lassen sich sortenrein zur Weiterverwendung zurückbauen. Statt Müll stehen am Ende der Lebenszeit der Woodscraper wertvolle Rohstoffe zur Verfügung. Eine Forschungsgruppe begleitet das Projekt und sammelt Erfahrungen zur zirkulären Holzbauweise.

Das ist geplant


Die Wohnungen in den Woodscrapern richten sich an alle Generationen und auch an Familien. 45 Prozent entstehen im geförderten Wohnungsbau, 55 Prozent werden frei vermietet. Die GLS Bank strebt bezahlbaren nachhaltigen Wohnraum an und will dies durch niedrige Mieten und stabile Nebenkosten erreichen. Geplant sind zudem ein Café im Erdgeschoss eines der Hochhäuser, eine Dachterrasse für alle Bewohner sowie Gemeinschaftsflächen im Außenbereich.

Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann sich per Mail an vermietung-woodscraper@gls.de wenden. Der architektonische Entwurf der Woodscraper stammt aus dem Büro Partner und Partner Architektur, Berlin. Es ist Mitinitiator des Projektes.


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