Wolfsburg. Last-Minute-Lehrstellen zu besetzen: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in Wolfsburg noch 812 offene Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen.
Die NGG appelliert dabei an Schulabgänger, sich auch in der Lebensmittelbranche umzugucken. „Vom Industriekaufmann bis zur Getränke-Laborantin – die Ernährungswirtschaft bietet ein breites Spektrum, viele Perspektiven und tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen“, sagt NGG-Geschäftsführer Manfred Tessmann. In Wolfsburg zählt die Branche laut Arbeitsagentur noch elf offene Ausbildungsplätze.
„Digital Natives“ sind gefragt
Die Lebensmittelindustrie sei in den vergangenen Jahren deutlich attraktiver geworden, betont Tessmann: „Hinter dem Mineralwasser oder dem Fruchtsaft stecken viel Hightech und Know-how. Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik deckt von der Anlagensteuerung bis zur Produktentwicklung eine breite Palette ab. Wie kaum eine andere Branche verändert sich die Ernährungswirtschaft durch die Digitalisierung – von der Produktion über die Lieferkette bis zum Kunden-Feedback per Social Media. Hier sind gerade ,Digital Natives‘ gefragt, die mit dem Smartphone oder Tablet aufgewachsen sind.“
Neben dem Lebensmitteltechniker suchen Betriebe nach NGG-Angaben insbesondere auch Mechatroniker- und Informatiker-Nachwuchs. Manfred Tessmann: „Wer sich beim Jobstart für die Ernährungsbranche entscheidet, gehört zu den Azubi-Besserverdienern. Die Vergütungen liegen etwa in der Mineralbrunnenindustrie zwischen rund 850 Euro im ersten und knapp 1.100 Euro im letzten Lehrjahr – und damit höher als zum Beispiel bei einem Kfz-Azubi.“ Ein gelernter Brauer im ersten Berufsjahr kommt auf gut 3.400 Euro pro Monat. Außerdem hat die NGG ein tarifliches Weihnachtsgeld sowie Zuzahlungen des Arbeitgebers in die betriebliche Altersvorsorge durchgesetzt. Tessmann: „Und auch wer etwas Originelles sucht, wird in der Lebensmittelindustrie fündig. Zum Beispiel als Azubi zum Speiseeishersteller.“ Weitere Infos rund um die Ausbildung gibt es im Netz unter: www.berufenet.arbeitsagentur.de.
Niedersachsen Schlusslicht beim Lehrstellen-Angebot
Zugleich ruft die NGG die Arbeitgeber auf, sich intensiver um die Berufsausbildung zu kümmern. Mit 89 Ausbildungsplätzen auf 100 Bewerber ist Niedersachsen nach Angaben des DGB Schlusslicht beim Lehrstellen-Angebot.
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