Wolfsburg. Zum 31. Dezember ist für das gerade neu eröffnete Jugendzentrum Haltestelle am Standort Markthalle schon wieder Schluss: Das bei Jugendlichen beliebte Jugendzentrum wird seine Räume an Volkswagen zur Einrichtung der Programmierschule "42Wolfsburg" abgeben müssen. Die Stadtverwaltung hat die Suche nach neuen Räumlichkeiten am Nordkopf bereits eingeleitet. Das teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung mit.
Nachdem das Jugendzentrum im Juni 2018 aus der Markthalle ausgezogen war, um deren Umbau zu ermöglichen, konnten die neuen Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes erst vor wenigen Wochen wieder bezogen werden (regionalHeute.de berichtete). Für Stadträtin Iris Bothe stellt eine erneute Schließung des Jugendzentrums Haltestelle keine Option dar: "Ein Angebot der Jugendarbeit in der Innenstadt und in zentraler Lage ist für Wolfsburg unerlässlich. Lange genug musste Kinder- und Jugendarbeit in der zweiten oder dritten Reihe stattfinden. Aus diesem Grunde arbeiten wir mit Hochdruck an einer Alternative." Wichtig sei darüber hinaus, dass die jugendlichen Nutzer hierbei eingebunden und beteiligt werden.
Erfolgsgeschichte weiterschreiben
Die Erfolgsgeschichte der Haltestelle soll möglichst nahtlos weitergeschrieben werden. Die aktuellen Besucherzahlen nach der Wiedereröffnung bestätigen, dass die Jugendförderung mit einem Jugendzentrum am Nordkopf genau an der richtigen Stelle tätig geworden war. 2013 kam die Jugendbefragung zu dem Ergebnis, dass der Wolfsburger Nordkopf für viele junge Menschen ein Ort war, an dem sich diese nicht wohl fühlten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde 2015 in der leerstehenden Markthalle das Jugendzentrum Haltestelle eingerichtet. Binnen kürzester Zeit entwickelte sich das Jugendzentrum zu einem Hotspot der Jugendarbeit in Wolfsburg, die Jugendlichen nahmen den neuen Ort an. Für die Jugendförderung stellt das Jugendzentrum Haltestelle einen Brückenkopf dar, denn viele Besucher nutzen nach dem Erstkontakt auch andere Angebote der Kinder- und Jugendarbeit.
Nach dem Umbau der Markthalle war der Wiedereinzug zunächst für Dezember 2018 geplant. Aufgrund von Verzögerungen im Verlaufe des Umbaus konnte die Wiedereröffnung letztlich erst im Juni 2020 erfolgen. In neuen Räumlichkeiten startete die "Haltestelle 2.0" ihren Betrieb mit Öffnungszeiten von 15 bis 20 Uhr. Die Haltestelle besticht durch ihre moderne Ausgestaltung, die zentrale Lage und jugendgerechte Veranstaltungen – ein Konzept, dass bei den Jugendlichen ankommt. Nun gilt es, schnellstmöglich neue Räume für die "Haltestelle 3.0" zu finden.
SPD-Fraktion fordert nahtlosen Übergang
"Die erfolgreiche städtische Kinder- und Jugendarbeit der vergangenen Jahre belegt eindrucksvoll, wie richtig und wichtig ein Angebot für junge Menschen im nördlichen Bereich der Porschestraße ist", erklärt Falko Mohrs, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, in einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion. Das Jugendzentrum Haltestelle leiste dazu mit seinem innovativen und auf die Zielgruppe perfekt zugeschnittenen Konzept einen wichtigen Beitrag. Die SPD-Fraktion habe sich frühzeitig für ein entsprechendes Angebot in der Markthalle eingesetzt. „Jetzt gilt es mit allen Beteiligten, aber vor allem mit den Jugendlichen in der Haltestelle, eine überzeugende Alternative in direkter Nähe zu finden“, so Falko Mohrs. Für den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses muss dabei ein nahtloser Übergang sichergestellt werden. „Nach der langen Umbaupause darf es nicht erneut zu einem Stillstand der offenen Jugendarbeit in der Stadtmitte kommen. Dies ist auch eine klare Botschaft an die vielen engagierten Besucher des Treffs“, spricht sich Mohrs für einen reibungslosen Übergang bei der Suche nach neuen Räumen aus.
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