Keine Bildungsbarrieren mit United Kids Foundations


Antje Wienstroer (Vierte v.l) leitet die „Gemeinsam Wachsen“-Gruppe im  Familienzentrum Martin Luther. Fotos: Peter Sierigk
Antje Wienstroer (Vierte v.l) leitet die „Gemeinsam Wachsen“-Gruppe im Familienzentrum Martin Luther. Fotos: Peter Sierigk | Foto: Peter Sierigk

Wolfsburg. In den pädagogisch begleiteten Eltern-Kind-Gruppen „Gemeinsam Wachsen“ lernen Eltern, die Entwicklung ihrer Kinder bewusster wahrzunehmen und intensiv zu fördern.


In Wolfsburgs Familienzentren soll das sozialpädagogische Konzept „Gemeinsam Wachsen“ flächendeckend umgesetzt werden. Es richtet sich in erster Linie an Familien in Bedarfs- und Risikolagen mit Kindern im Alter von bis zu drei Jahren. Das Präventionsangebot trägt dazu bei, die Bildungschancen der Kleinen zu erhöhen und die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Das Pilotprojekt „Gemeinsam wachsen“ ist bereits im evangelischen Kinder- und Familienzentrum Martin Luther gestartet.

Barrierefreies Miteinander


Die Familienzentren in Wolfsburg sind in Stadtteilen angesiedelt, in denen der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund und von Familien, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, besonders hoch ist. Deswegen wird dort gezielt angedockt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen von United Kids Foundations, dem Kindernetzwerk der Volksbank BraWo, aus Mitteln der Jubiläumsaktion „1000x1000 – die BraWo Allianz gegen Kinderarmut“.

„Wir möchten Menschen erreichen, denen die Zugänge zum normalen Bildungssystem wegen sprachlicher, wirtschaftlicher oder persönlicher Barrieren erschwert sind, oder die einfach nicht auf die Idee kommen, weil sie diese Art von Bildungsangeboten gar nicht kennen. Ein Familienzentrum ist ein bekannter Ort. Daher möchten wir dort Räume und ein Gruppenklima schaffen, in dem sich Menschen wohl und zugehörig fühlen“, erläutert Elke Mrosek, Fachberaterin der Stadt Wolfsburg, den Ansatz.


Wertschätzung für die Eltern


Die Rückmeldungen der Eltern seien durchweg positiv. „Uns wird berichtet, dass die Eltern sich sehr angenommen, sehr wertgeschätzt fühlen. Sie vertrauen dem Personal und es fällt ihnen dadurch viel leichter, Fragen zu stellen“, sagt sie weiter.

Die Eltern können in den kostenlosen und lockeren Spielgruppen lernen, die Entwicklung ihrer Kinder bewusster wahrzunehmen und entsprechend zu fördern. Gruppenleiterin Antje Wienstroer inszeniert dazu Alltagssituationen. Sie gibt Ideen und Impulse in die Gruppe, die die Eltern aufgreifen und zu Hause einfach intensivieren können. Erstes Ziel innerhalb des Projektes ist, die Eltern-Kind-Beziehungen nachhaltig positiv zu beeinflussen.

„Wir beobachten die Kinder gemeinsam mit den Eltern: Was bringen die Kinder mit? Was können sie? Über welche Fähigkeiten verfügen sie? Wofür interessieren sie sich? Gemeinsam überlegen wir dann was die Kinder brauchen und wie wir die Zeit für den jeweiligen Vormittag gestalten. Die Eltern werden so stärker für die Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisiert. Gleichzeitig wird ein

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Es gibt kein Animationsprogramm, das Spiel ergibt sich aus der Beobachtung. Dieser Junge hat Gefallen an einem Ball gefunden. Foto: Peter Sierigk



Raum für einen Austausch der Eltern untereinander geschaffen“, skizziert Gruppenleiterin Antje Wienstroer die Abläufe. Sie ergänzt: „Wir bieten kein durchgängiges Animationsprogramm. Vielmehr entsteht viel aus der Beobachtung heraus und aus den individuellen Gesprächen mit den Eltern.“

Multiprofessionelles Team zur Unterstützung


Zuständig für die „Gemeinsam wachsen“-Gruppen ist jeweils ein multiprofessionelles Team. Es besteht aus einer pädagogischen Fachkraft, einer entwicklungspsychologischen Beratungskraft und einer Stadtteilmutter, die aus der Elternschaft der Familienzentren kommt. Am Ende eines jeden Vormittags setzt sich das Dreier-Team zusammen und wertet das Beobachtete aus, um den Familien anschließend gezielte Ratschläge geben zu können. Denn letztlich soll „Gemeinsam wachsen“ eines bewirken: „Hilfe zur Selbsthilfe“.


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