Klinikum trägt zur Pandemieforschung bei: Anonymisierte Patientendaten werden an RKI übermittelt

Das Robert-Koch-Institut überprüft auch Daten von Patienten, die die Notaufnahme des Klinikums aufsuchen, um regelmäßige Einschätzungen des Infektionsgeschehens zu liefern.

Das Team der Zentralen Notaufnahme um Chefärztin Dr. Bernadett Erdmann unterstützt die Pandemieforschung des RKI.
Das Team der Zentralen Notaufnahme um Chefärztin Dr. Bernadett Erdmann unterstützt die Pandemieforschung des RKI. | Foto: Thorsten Eckert

Wolfsburg. Das Klinikum Wolfsburg beteiligt sich an einem bundesweiten Forschungsprojekt über das Patientenaufkommen in Notaufnahmen. Während der Corona-Pandemie greift auch das Robert-Koch-Institut (RKI) auf die übermittelten Daten zurück, um das Infektions­geschehen in Deutschland zu überwachen. „COVID-19 fordert uns weiterhin und wir müssen alles dafür tun, um so viel und so schnell wie möglich über die Infektionswege zu lernen. Wenn wir mit den qualitativ hochwertigen Informationen unseres Klinikums auch zur Pandemieforschung beitragen können, freut uns das sehr“, erklärt Klinikumsdezernentin Monika Müller. Dies berichtet das Klinikum Wolfsburg.


Die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) des Wolfsburger Klinikums ist eine von bundesweit 17, die tagesaktuell anonymisierte Routinedaten aller behandelten Patienten datenschutzkonform zunächst an das AKTIN-Notaufnahmeregister meldet. „Wir übermitteln beispielsweise, wann ein Patient in die Zentrale Notfallaufnahme kam, mit welchen Beschwerden er behandelt wurde sowie Details seiner Entlassung“, erklärt die Chefärztin der Zentralen Notfallaufnahme Dr. Bernadett Erdmann.
Die einlaufenden Daten von zehn beteiligten Kliniken – darunter auch die Daten aus Wolfsburg – wertet das RKI für die Pandemieforschung aus. Mithilfe dieser Informationen beurteilen RKI-Experten das bundesweite Infektionsgeschehen und fassen die jeweils aktuelle Situation in wöchentlichen Lageberichten zusammen.

Die Datenerfassung bedeute für das Personal in der ZNA des Wolfsburger Klinikums keinen zusätzlichen Aufwand, betont Chefärztin Dr. Erdmann: „Die Daten werden ohnehin anonymisiert dokumentiert und in ein IT-System eingegeben. Dieses ist mit dem Register sowie dem RKI direkt verknüpft.“
Neben den Daten zur Pandemieforschung stellt das AKTIN-Notaufnahmeregister wichtige Forschungsdaten für die Notfallmedizin und wertvolle Informationen für das Qualitätsmanagement bereit. Die Basis dafür bilden die rund 1.000 neuen Behandlungsdaten von Patienten, die täglich aus den beteiligten Kliniken gemeldet werden.
Für das Register arbeiten Experten der Universitätsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zusammen. Gemeinsam führen Sie ein Vorgängerprojekt weiter, für das die Zentrale Notfallaufnahme des Wolfsburger Klinikums bereits seit 2016 Daten bereitgestellt hat.