Wolfsburg. Am Dienstag teilte die Stadtverwaltung mit, dass ein geplantes Corona-Gespräch mit Jens Knipphals abgesagt wurde. Als Grund gab die Stadt an, dass sich der Corona-Kritiker wiederholt nicht an Absprachen gehalten habe. Dem widerspricht Knipphals gegenüber regionalHeute.de.
„Wir hätten uns ein offenes und konstruktives Gespräch gewünscht, wie es ursprünglich vereinbart war. Leider haben sich die Rahmenbedingungen gravierend verändert. Anstelle des im Vorfeld abgestimmten Formats – ein vertrauliches Gespräch in kleiner Runde – scheint Herr Knipphals nun das Gespräch für andere Zwecke zu instrumentalisieren“, erklärt Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung am gestrigen Dienstag. Man sei enttäuscht darüber, dass Knipphals Einladungen und Flyer verbreitet habe, die nicht nur den vertraulichen Charakter des Gesprächs missachten würden, sondern auch den Eindruck erweckten, es gehe vorrangig um politische Selbstdarstellung."
"Das stimmt einfach nicht"
Doch Knipphals widerspricht der Aussage der Stadt und sagt, er habe durchgehend bezüglich der Gesprächsrunde gefordert, die Öffentlichkeit einzubeziehen. Zu keinem Zeitpunkt aber habe er Absprachen getroffen oder sich so verhalten, dass der Eindruck entstehen könnte, er hätte Interesse an einer Art Geheimgespräch hinter verschlossenen Türen. "Ich habe von vornherein und immer gesagt, dass ich die Öffentlichkeit dabei haben möchte, einen Moderator haben möchte und dass die Presse dabei sein soll. Das habe ich in mehreren E-Mails auch geschrieben. Das hat die Stadt zwar immer verweigert, aber ich habe nicht gesagt, dass ich damit einverstanden bin. Das stimmt einfach nicht", sagt der Zahnarzt.
Teilnehmerkreis wurde größer
Dass der Kreis der Teilnehmer der Gesprächsrunde größer geworden ist, sei laut Jens Knipphals auf die Stadt zurückzuführen. Am Ende seien laut Knipphals seitens der Stadt Wolfsburg sechs Personen benannt worden - Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Ralf Krüger (Ratsvorsitzender der SPD), Dr. Volker Heimeshoff (Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheit Stadt Wolfsburg), Stadtrat Andreas Bauer und Jens Krause vom Geschäftsbereich Bürgerdienste sowie eine Pressesprecherin der Stadt.
Er selbst habe sich für das Gespräch seine Frau Anette Knipphals, Dr. Steffen Grüner (Arzt und Landesvorsitzender der WerteUnion Niedersachsen), den Arzt und Landtagsabgeordneten Jozef Rakicky, Kezia-Melinda Kumpf (PostVac Selbsthilfegruppe und Impfgeschädigter aus Wolfsburg) zur Seite holen wollen, so Knipphals, der deutlich macht, dass nicht er die Flyer verteilt habe. "Der Flyer ist zustande gekommen, weil die Presse hier leider bisher nicht berichtet hat und das Ganze sich dann verselbständigt hat. Und verteilt wurde er von den Freiheitsboten Wolfsburg", sagt Knipphals. Er sei an dem Flyer beteiligt gewesen und habe gewusst, dass es ihn gibt, räumt er ein. Der darauf verwendete Text stamme aber nur zu Teilen von ihm. "Ich habe ihn aber nicht gedruckt und auch nicht verteilt", macht Knipphals deutlich.
Für den heutigen Donnerstag um 12 Uhr sei nun statt des Gesprächs von der WerteUnion eine Versammlung vor dem Rathaus angemeldet worden. Die von Knipphals bekanntgegebenen Gesprächsteilnehmer werden anwesend sein und sich einer öffentlichen Diskussion stellen, kündigt Jens Knipphals an.