Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg und die WVG haben in einem Öffentlichen Dienstleistungsauftrag (ÖDA) vereinbart, dass der Betrieb durch die WVG fortgeführt wird. Der Regionalverband Großraum Braunschweig, der für die Planung und Organisation des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verantwortlich ist, habe zuvor der Stadt Wolfsburg die dafür erforderlichen Aufgaben übertragen, um die Vergabe zu ermöglichen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Wolfsburg hervor.
Der Auftrag diene dem Erhalt des derzeitigen Stands des Wolfsburger ÖPNV und biete gleichzeitig Raum für notwendige Neuerungen wie die Flexibilisierung des Busangebots, die Umstellung auf Elektromobilität und die Einführung von On-Demand-Verkehren innerhalb der Stadt. Oberbürgermeister Dennis Weilmann erklärt: „Wir wollen auch künftig einen qualitativ hochwertigen und attraktiven ÖPNV in Wolfsburg sicherstellen und die WVG als verlässliche Partnerin erhalten, das war oberstes Ziel der jetzt abgeschlossenen Verhandlungen. Mit dem nun vorliegenden Auftrag an die WVG stellen wir unseren ÖPNV auf neue, zukunftsfähige Beine.“
Auftrag für 15 Jahre
Auch Timo Kaupert, Geschäftsführer der WVG, äußert sich positiv: „Ich freue mich, dass Stadt Wolfsburg und Regionalverband der WVG erneut das Vertrauen schenken und den öffentlichen Personennahverkehr auch für die kommenden 15 Jahre in unsere Hände legen. Insbesondere die verlängerte Laufzeit ermöglicht uns, weiterhin konsequent daran zu arbeiten, den ÖPNV in Wolfsburg zum wichtigen Bestandteil einer attraktiven, nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilitätslösung zu entwickeln. Besonders bedanke ich mich bei Stadt Wolfsburg und Regionalverband für die sehr konstruktiven Verhandlungen zum ÖDA.“
"Verlässliche Perspektive"
Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands, fügt hinzu: „Der neue ÖDA wurde für eine Laufzeit von Januar 2026 bis Ende 2040 und nun zum ersten Mal für 15 Jahre erteilt. Damit haben wir für die WVG und die Stadt Wolfsburg eine verlässliche Perspektive für ihre erheblichen Investitionen in Infrastruktur und E-Mobilität geschaffen. So wird das Angebot der WVG weiterhin ein verlässlicher Teil unseres regionalen Gesamtangebots im ÖPNV auf Schiene und Straße sein.“
Die Stadt, die WVG und der Regionalverband hätten in den letzten Monaten gemeinsam die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um eine Direktvergabe an die WVG zu ermöglichen. Im vorausgegangenen europaweiten Vergabeverfahren im Sommer 2024 habe es keine weiteren Bewerber für das Liniennetz gegeben.
Auslaufende Vergabeperiode
Seit die WVG das Busliniennetz übernommen hat, hätten sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Direktvergaben in den letzten zehn Jahren geändert. Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, ersetze der neue öffentliche Dienstleistungsauftrag die bisherige Vergabe des Netzes durch Stadt und Regionalverband. Das sei notwendig, da die aktuelle Vergabeperiode am 31. Dezember 2025 ende. Der Regionalverband bleibe weiterhin der gesetzlich festgelegte Aufgabenträger für den ÖPNV.
In Kürze würden Stadt Wolfsburg und der Regionalverband die erforderlichen Beschlüsse von den jeweils zuständigen Gremien einholen. Die Beratungen starteten am 11. Juni im Strategieausschuss, und der Rat der Stadt Wolfsburg werde am 18. Juni eine Entscheidung treffen.