Leonardo Da Vinci-Gesamtschule bekommt gymnasiale Oberstufe

von Bernd Dukiewitz


Leonardo da Vinci Gesamtschule bekommt gymnasiale Oberstufe. Symbolfoto: Pixabay
Leonardo da Vinci Gesamtschule bekommt gymnasiale Oberstufe. Symbolfoto: Pixabay | Foto: pixabay

Wolfsburg. Der Schulausschuss der Stadt hat zuletzt 2014 über eine gymnasiale Oberstufe für die Gesamtschule beraten. Der Fachausschuss hatte sich vorerst gegen die Errichtung einer Oberstufe ausgesprochen und stattdessen zu einer Kooperation mit anderen Schulen geraten.


Seit Ende 2015 liegt eine aktualisierte Bevölkerungsprognose vor, die für die Stadt Wolfsburg einen deutlichen Anstieg in der Altersgruppe der Sechs- bis unter Siebenjährigen von 17 Prozent bis zum Jahr 2020 erwarten lässt. Dieser Zuwachs in der Altersgruppe der Erstklässler ist unter anderem bedingt durch zahlreiche Baugebiete, die in den kommenden Jahren in Wolfsburg entstehen werden. Auf diese veränderte Ausgangssituation hat der Rat bereits reagiert und die Zügigkeit der Leonardo da Vinci Grund- und Gesamtschule im Primarbereich erweitert, sowie in seiner Sitzung vom 22. Juli 2015 beschlossen, die Leonardo da Vinci Grundschule mit der Leonardo da Vinci Gesamtschule zu einer gemeinsamen Schule zusammenzufassen. Ziel dieser Maßnahme war es auch, die Gesamtschule durch einen nicht-bilingualen Zweig zu stärken.

Mehr Gymnasiasten in Zukunft erwartet


Die prognostizierten Schülerzahlen werden sich langfristig auch auf die weiterführenden Schulen auswirken. Insbesondere im Planungsbereich Vorsfelde macht sich durch eine Reihe von neuen Baugebieten dieser Schülerzuwachs bemerkbar. Eine Erweiterung des Schulangebotes in der Sekundarstufe II in diesem Planungsbereich kommt den Wünschen auf eine wohnortnahe Beschulung entgegen und würde auch das Schulzentrum Vorsfelde entlasten. Der Schulstandort Vorsfelde wird auch stark von auswärtigen Schülerinnen und Schülern angewählt, so dass die vorhandenen Kapazitätsgrenzen teilweise überschritten werden und die oft als ungerecht empfundenen Losverfahren nicht vermieden werden konnten.

Bei der Prognose der Schülerzahlen wurde auf Daten aus den Schuljahrgängen 5. bis 10. der Leonardo da Vinci Grund- und Gesamtschule zurückgegriffen. Diese wurden unter Heranziehung der Übergangsquoten der Heinrich-Nordhoff Gesamtschule fortgeschrieben. Die Prognose ist dieser Vorlage als Anlage beigefügt. Sie zeigt, dass die Schule in den nächsten zehn Jahren das Ziel von 54 Schülerinnen und Schülern je Jahrgang zumeist erreichen wird, mit Ausnahme eines von 2021/22 an herauswachsenden 11. Schülerjahrgangs. Hierbei handelt es sich um einen Jahrgang der - aufgrund der Entscheidung im Jahr 2014, vorerst keine Oberstufe zu errichten – schwächer angewählt wurde als alle anderen Jahrgänge.

Quereinsteiger könnten die Schülerzahlen noch erhöhen


Die Schulentwicklungsplanung geht allerdings davon aus, dass in den kommenden Jahren in dem besagten Jahrgang zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden können. Wolfsburg profitiert erfahrungsgemäß von berufsbedingter Zuwanderung. Diese sogenannten Quereinstiege – im laufenden Schuljahr - gestalten sich oft nicht einfach. Es ist aufgrund der Beratungen durch den Geschäftsbereich Schule bekannt, dass die Mehrzahl dieser Schülerinnen und Schüler ein Abitur anstrebt. An den Gymnasien, der Heinrich-Nordhoff Gesamtschule oder an Schulen in freier Trägerschaft mit einer gymnasialen Oberstufe stehen aber aufgrund der hohen Auslastung dieser Schulen regelmäßig nur noch vereinzelt Schulplätze zur Verfügung. Diese Bedarfe könnten für die Schulform Gymnasium am Albert-Schweitzer-Gymnasium und für die Schulform Gesamtschule an der Leonardo da Vinci Grund- und Gesamtschule abgedeckt werden.

Der Schulträger geht auch in diesem Fall davon aus, dass insbesondere im kommenden Schuljahr noch zusätzliche Schülerinnen und Schüler die Schule anwählen werden, so dass die Mindestschülerzahl von 54 erreicht werden wird. Begründen lässt sich das mit dem Wechsel von G8 auf G9 im Schuljahr 2017/2018, der zur Konsequenz hat, dass es im kommenden Schuljahr an Gymnasien keine Einführungsphase im 10. Jahrgang geben wird. Betroffene Schülerinnen und Schüler können derzeit nur auf die Angebote der Gesamt- oder Berufsbildenden Schulen ausweichen, wenn sie nicht erst nach 14 Jahren ihr Abitur ablegen wollen. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs von Haupt-, Real- und Oberschulen, die einen entsprechenden Abschluss erreicht haben, auf ein Oberstufenangebot an der Leonardo da Vinci Grund- und Gesamtschule ausweichen werden. Die Frage einer möglichen Errichtung sogenannter Angebotsklassen an einem Wolfsburger Gymnasium bleibt davon unberührt.


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