Wolfsburg. Ein Jahr lang hat der Landesarbeitskreis "Liberaler Feminismus" der Jungen Liberalen Niedersachsen unter der Federführung von Frederike Hirt ein liberal- feministisches Grundlagenprogramm ausgearbeitet. Das Papier bündelt auf insgesamt 51 Seiten ein Grundverständnis und Leitgedanken des liberalen Feminismus sowie unverbindliche politische Handlungsvorschläge. Der Kreisverband der Jungen Liberalen (JuLis) in Wolfsburg veröffentlichte hierzu eine Pressemitteilung.
„Die Kernaussage des Programms ist: Feminismus ist liberal, Liberalismus ist feministisch. Es ist ein kernliberales Anliegen, die Freiheit des Individuums fernab von Geschlechterstereotypen und der Erwartungshaltung, die mit ihnen einhergeht, zu stärken. Allerdings bleiben liberale Stimmen in feministischen Debatten nach wie vor häufig still. Dieser Tatsache wollen wir als JuLis mit diesem Angebot entgegenwirken“, erklärt der Vorsitzende der Jungen Liberalen Wolfsburg Mats-Ole Maretzke.
Keine "kontroversen Scheindebatten"
Dieser Auftakt ist der erste seiner Art. Weder eine andere Partei oder Jugendorganisation noch außerparteiliche feministische Organisationen hätten, so die JuLis, ein dezidiert feministisches Programm mit konkreten Forderungen über alle Politikfelder hinweg. „Wer wirklich ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken möchte, darf keine kontroversen Scheindebatten in den Vordergrund stellen. Denn erst eine umfassende Strategie wird die Lebensrealität vieler Frauen, aber auch Männer nachhaltig verbessern können. Dies betrifft in besonderen Maße Modelle der Arbeitswelt 4.0, eine Stärkung rechtsstaatlicher Handlungsoptionen gegen Sexismus im Internet, ein Fachzentrum für diskriminierungsfreie Algorithmen sowie Geschlechterkompetenzen in der Lehramtsausbildung", benennt Maretzke nur einige der Forderungen aus dem Papier.
"Daran messen wir uns nun auch selbst"
"Erfreulicherweise konnten wir zum Teil auch Initiativen der Jungen Liberalen und der FDP-Bundestagsfraktion in das Grundlagenprogramm aufnehmen. Der Liberale Feminismus ist also gar nicht so neu, wie selbst einige Liberale meinen würden", ergänzt Mats-Ole Maretzke
"Wir erhoffen uns mit diesem Projekt verbandsintern wie -extern einen Anstoß zur Debatte geben zu können. Liberaler Feminismus bedeutet Einstehen für Meinungsvielfalt im Feminismus und im Liberalismus: Daran messen wir uns nun auch selbst", meint Hirt abschließend. Die Ausarbeitung wird einigen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern der FDP persönlich zugeleitet werden.
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