Wolfsburg. Mobbing ist ein Thema, das viele Menschen betrifft, das aber von vielen immer noch tabuisiert wird. Das Theaterstück „Nennen wir ihn Anna“, das sich in erster Linie an Jugendliche wendet, greift das Thema auf. Am Donnerstag, 8. Februar, ist das Stück um 9 Uhr und 11.30 Uhr im Hallenbad auf der Bühne (regionalHeute.de berichtete) zu sehen.
Das Stück erzählt die Geschichte von Anders, der nicht nur so heißt, sondern auch noch anders ist. In einem Ferienlager bestimmen seine Kumpels, dass er ab sofort Anna heißt. Anders alias Anna wird gequält und erniedrigt, er wehrt sich aber nicht, denn so hat er es zu Hause gelernt. Keiner greift ein, keiner kommt ihm zu Hilfe. Auch die Erwachsenen versagen auf unterschiedliche Weisen. So gehen die Quälereien immer weiter – bis Anders es nicht mehr aushält!
Auch wenn „Nennen wir ihn Anna“ ein fiktives Stück ist, es trifft und zeigt, wie es Mobbing-Opfern ergeht und wie wichtig es ist, in der für die Opfer oft ausweglos scheinenden Situation, Hilfe in seinem sozialen Umfeld zu bekommen. Die Erfahrungen des Weißen Rings, der unter anderem auch Opfer von Mobbing-Angriffen berät und unterstützt, zeigen, dass der Weg für die Betroffenen oft nicht einfach ist. Dennoch: Schnelle und unbürokratische Hilfen seien wichtig, weißPeter-Jürgen Seeler, stellvertretender Landesvorsitzender des Weißen Rings, zu berichten. Es müsse niemand mit seinem Problemen alleine bleiben.
Wo finde ich Hilfe?
Für Mobbing-Opfer gebe es spezielleHilfsangebote von verschiedenen Organisationen, so Seeler. "Wir selbst haben explizit keine besonderenHilfsangebote, sondern sehen unseren Arbeitsschwerpunkt in Beratung und Begleitung von Opfern." Nichts desto trotz können sich Mobbing-Opfer jederzeit an den Weißen Ring wenden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins stellen Kontakte zu verschiedenen Institutionen her und begleiten bei Bedarf auch die Betroffenen zu Beratungen und Gesprächen, auch in Schulen oder bei der Polizei. Da Mobbing in erster Linie Schüler und Jugendliche betrifft - so Seelers Erfahrung - seien nämlich auch Schulleiter und Vertrauenslehrer gute Ansprechpartner in diesem Problemkreis.
Mobbing-Opfer können sich direkt an den Landesverband in Hannover (Telefon: 0511/799997, Website:niedersachsen.weisser-ring.de,E-Mail:lbniedersachsen@weisser-ring.de) wenden. „Es ist leider ein etwas umständlicher Weg, aber wir haben in Wolfsburg keine Außenstelle, die besetzt ist. Es fehlen einfach ehrenamtliche Mitarbeiter, um in Wolfsburg wieder eine Außenstelle ins Leben zu rufen" berichtet Seeler. Wenn sich die Opfer an das Landesbüro wenden, werden sie in die Nachbaraußenstellen zum Beispiel in Gifhorn oder Braunschweig gesteuert, die sich dann um den Fall kümmern. Darüber hinaus bietet der Weiße Ring ein kostenloses Opfertelefon (116 006) an. Dieses ist sieben Tage in der Woche von 7 bis 22 Uhr erreichbar.
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