Mulden als Wasserspeicher - Starkregenvorsorge im Stadtgebiet wird erweitert

Die Flächen sollen bis zum vollständigen Anwachsen nicht betreten werden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Wegen der zunehmenden Überflutungsgefahr haben die Wolfsburger Entwässerungsbetrieb (WEB) gemeinsam mit den städtischen Geschäftsbereichen Straßenbau und Projektkoordination und Grün die AG Starkregenvorsorge ins Leben gerufen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Wolfsburg am Dienstag hervor.


Nunmehr würden Lösungen für die, durch die Bürger gemeldeten und von starker Überflutung bedrohten, Flächen von der AG Starkregenvorsorge erarbeitet und zur Ausführung gegeben. Schon zu Beginn des Jahres wurden erste Maßnahmen in Nordsteimke und Reislingen umgesetzt. Seitdem würden kontinuierlich Planungen durchgeführt werden. Es seien zudem weitere Baumaßnahmen vorgesehen.
In Vorsfelde werde die Oberfläche der Stellplatzanlage in der Magdeburger Straße verändert und höhenmäßig angepasst. Der Gehwegbereich werde überarbeitet und um Grünzüge ergänzt. Zusätzlich werden sieben nicht mehr benötigte Stellplätze entsiegelt und in eine Mulde umgeformt, in welcher das Regenwasser zukünftig gesammelt werden solle. Dieses Wasser unterstützt die dort stehenden Bestandsbäume, die in den letzten Jahren zunehmend unter Trockenstress geraten sind.

Für die Dauer der Baumaßnahmen könne der Garagenhof für zirka 14 Tage nicht befahren werden. Nach Fertigstellung der Oberfläche werde die Fläche wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Die Maßnahmen beginnen Mitte Oktober 2021. In Reislingen werde die Grünfläche, welche von der von-Droste-Hülshoff-Straße auf halber Höhe zwischen den Einmündungen zum Grete-Jürges-Ring und Moderson-Becker-Ring nach Osten abgeht, ebenfalls überarbeitet. Hier entstehe ein Mulden-Rigolen-System, welches überschüssiges Regenwasser sammeln, aufnehmen und zur Entlastung der Regenwasserleitungen zwischenspeichern und gedrosselt abgeben soll. Diese Maßnahme sei ebenfalls ab Mitte Oktober für die Realisierung vorgesehen. Beide Muldensysteme würden mit regionalem Saatgut begrünt werden. In diesen Saatgutmischungen werden Arten verwendet, die besonders bunt und oft sehr anhaltend blühten. Auch für die Insektenwelt, insbesondere Wildbienen und Schmetterlinge, seien diese Pflanzen wertvolle Pollen- und Nektarquellen.

In Reislingen werden zusätzlich fünf Traubenkirschen gepflanzt, so die Stadt. Diese Baumart könne nicht nur schnell viel Wasser aufnehmen, sie besitze auch einen hohen tierökologischen Wert und trage zur Artenvielfalt der heimischen Natur bei. Somit leisteten diese Starkregen-Puffer-Bauwerke auch einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Durch ihre Verdunstungsleistung könnten sie zudem kleinklimaregulierend wirken.
Damit die Wiesen anwachsen und die Mulden ihre Funktion als Wasserspeicherorgan schnell und dauerhaft erfüllen können, bittet der Geschäftsbereich Grün darum, die eingesäten Flächen bis zum vollständigen Anwachsen nicht zu betreten.


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