Wolfsburg. Seit Jahrzehnten steht der Lückenschluss der Autobahn 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg auf der politischen Agenda – und ebenso lange stockt das Projekt. Trotz wachsender Verkehrsbelastung, wirtschaftlicher Bedeutung für die Region und zahlreicher Bekenntnisse aus der Politik bleibt der dringend notwendige Ausbau in der Warteschleife. In einer Pressemitteilung zeigt sich Oberbürgermeister Dennis Weilmann nun dennoch optimistisch.
„In Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens für den Lückenschluss der A39.“ Eine weitere Hängepartie sei nicht akzeptabel und nur schwer vermittelbar, resümiert Weilmann die in der Vergangenheit recht emotional geführte Debatte um die Erweiterung der Autobahn. Gründe für den Ausbau der A39 gebe es genügend. Seit den 70er-Jahren plane die Bundesregierung eine zusammenhängende Streckenführung von Hamburg, über Lüneburg, Uelzen, Wolfsburg und Braunschweig nach Salzgitter. Zurzeit müsse der größte Automobilhersteller Europas sowie die dazugehörige Zuliefererindustrie aber einen Umweg über die viel befahrenen A2 und A7 in Kauf nehmen, um den größten Hafen Deutschlands zu erreichen. „Dieser Umweg verursacht künstliche Kosten, die uns in der aktuellen Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht nach vorne bringen“, stellt Weilmann fest.
Effekte auch auf den Arbeitsmarkt
Auch der Arbeitsmarkt würde positiv von einem Lückenschluss profitieren. So wäre der Arbeitsort Wolfsburg für mehr Arbeitnehmer*innen in kürzerer Zeit erreichbar und würde attraktiver für Spezialist*innen werden. Diese werden gebraucht, um die Transformation der Automobilindustrie erfolgreich zu gestalten. Neben Pendler*innen profitieren aber auch alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner der Region von kürzeren Wegen und damit steigender Lebensqualität.
Sondervermögen soll Abhilfe schaffen
War in der Vergangenheit immer wieder die Finanzierung ein Thema, sollte sich dieses Problem mit dem Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung laut der Pressemitteilung deutlich entspannt haben. „Mit dem Lückenschluss der A39 haben wir ein Projekt, das perfekt zu dem Sondervermögen der Bundesregierung passt“, freut sich das Stadtoberhaupt über die angekündigten Strukturmaßnahmen aus Berlin. „Durch das Projekt stärken wir den Wirtschaftsstandort Deutschland und sichern beim größten Arbeitgeber Deutschlands Arbeitsplätze und damit Wohlstand weit über die Grenzen Wolfsburgs hinaus“, so Weilmann abschließend.