Wolfsburg. Die Feuerwehren und Hilfsdienste leiden in Wolfsburg enorm unter Personalmangel. Das Porblem hierbei ist nicht, dass kein Geld für diese Stellen vorhanden ist, sondern dass schlicht und einfach qualifizierte Bewerber fehlen.
„Die Situation bei der Berufsfeuerwehr in Wolfsburg ist keine andere als in anderen Städten. Wir haben landes-/bundesweit mit dem Problem zu kämpfen sämtliche Stellen zu besetzen. Dazu führen unterschiedliche Faktoren, die wir von uns aus nicht oder nur gering beeinflussen können. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft durch weiche Standortfaktoren wie eine verbesserte Wohnungssituation durch die laufende Wohnbaukampagne, vermehrt Personal zu gewinnen“, erklärte Manuel Stanke, Leiter der Berufsfeuerwehr Wolfsburg.
Im Einsatzdienst sind derzeit 179 Beamte und acht Angestellte tätig, dazu kommen noch 22 Ausbildungsbeamte. Derzeit sind im Einsatzdienst 14 Stellen unbesetzt. Hauptgrund ist jedoch, dass es zurzeit nicht genügend fertig ausgebildete Bewerber gibt. Eine Besetzung von freien Stellen ist momentan fast nur durch eigene Ausbildungsbeamte möglich. Momentan liegen die durchschnittlichen Überstunden je Einsatzbeamten bei zirka 95 Stunden. Im Durchschnitt gibt es rund 50 Bewerber pro Jahr.
Auch im Nachwuchs fehlt es
Im Normalfall werden im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils 16 Anwärter ausgebildet. Aktuell werden/wurden vor dem obigen Hintergrund waren es in den Jahren 2015, 2016 und 2017 durchschnittlich jeweils elf Anwärter pro Jahr. Grundsätzlich werden alle Anwärter, die den Vorbereitungsdienst erfolgreich absolvieren, in die Feuerwehr übernommen.
"Wir wissen um die schwere Personalsituation und dass dringend neue Leute benötigt werden. Zudem wollen wir den technischen Standard hoch halten und noch verbessern, genauso die Raumsituation in der Hauptwache", so Bürgermeister Klaus Mohrs. In die gleiche Kerbe schlug auch Sebastian Neuwirth vom Personalrat der Feuerwehr: "Wir haben ein eklatantes Personalproblem, dass man auch auf die Sparmaßnahmen zurückführen kann. Die Kollegen müssen alle viele Überstunden auf sich vereinen. Wir hoffen, dass dadurch nicht die Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte zu leiden hat". Die Sparmaßnahmen machen sich ganz besonders an den Räumlichkeiten bemerkbar, wie der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr Wolfsburg, Christian Ebner, erläutert: "Viele qualifizierte Bewerber schicken an alle Wehren im Umfeld eine Bewerbung und können sich dann das beste Angebot aussuchen. Und da ist es nicht hilfreich, wenn sie sehen, dass es viele Überstunden und schlechte örtliche Bedingungen gibt".
Auch die ehrenamtlichen Rettungsdienste kennen dieses Problem. "Gerade aus dem Nachwuchsbereich kommt wenig nach. Die ehrenamtliche Arbeit wird nicht gerade populärer, dabei gibt es keinen schöneren Lohn als den Dank in den Augen", berichten Klaus Meier vom DRK und Andreas Nickel von den Maltesern unisono.
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