Wolfsburg. Im Rat der Stadt Wolfsburg wird demnächst der Ernstfall erörtert: Was ist zu tun, wenn es zu einem Blackout im Winter kommt? Angesichts der Energiekrise sei es äußerst wichtig, dass die Mitglieder des Rates wissen, wie gut die Verwaltung und die Versorger vorbereitet sind, um frühzeitig noch nötige Maßnahmen in die Wege leiten zu können. So begründete die Ratsfraktion der AfD ihren Antrag.
Der Rat folgte dieser Forderung und wird deswegen am 11. Oktober in einer Sondersitzung zusammenkommen. Die Verwaltung soll aufgerufen werden, geeignete Maßnahmen zu treffen, um "einem Zusammenbruch der Stromversorgung in Wolfsburg vorzubeugen, abzumildern oder zumindest zeitweise die Stromversorgung in der kritischen Infrastruktur aufrecht zu erhalten". So heißt es im Antrag.
Alle Fakten sollen auf den Tisch
Über bereits bestehende Vorsorgekonzepte und Strategien, bestehende Notstromaggregate und deren Laufzeit, Zustand und Einsatzbereitschaft sollen der Rat, aber auch die Bevölkerung informiert werden. Auch die ansässigen Energieunternehmen sollen in den Bericht mit einbezogen werden. Es sei dringend darüber aufzuklären, wie im Falle eines Blackouts Priorisierungen in Wolfsburg geplant seien beziehungsweise durchgeführt werden sollen. Dabei sei auch die Situation der Fernwärmeversorgung in den Blick zu nehmen, da die Versorgung mit Wärme im Winterhalbjahr essenziell sei und genauso kritisch betrachtet werden müsse wie die Möglichkeit eines Strom-Blackouts.
Die Verwaltung solle deswegen über die Füllstände der Speicher der Versorger, über geplante Priorisierungen und Einschränkungen, die eventuell geplant sind und über eingeleitete Vorkehrungen, um die Versorgung der Wolfsburger Haushalte mit Wärme sicherzustellen, hinreichend aufklären.
Erfreulich, aber vielleicht zu spät
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Thomas Schlick zeigte sich erfreut, dass seine Ratskollegen dem Antrag gefolgt seien, bedauerte aber, dass man erst so spät reagieren würde: "Dass die Sondersitzung erst im Oktober stattfinden soll, ist aus AfD-Sicht ein Wermutstropfen, denn der Antrag wurde bereits vor der Sommerpause gestellt! Hoffentlich hat man sich mit dem Verstreichen der Sommerzeit nicht auch wichtige Reaktionszeit genommen. Je früher der Rat der Stadt Kenntnis über die Versorgungssituation und die Notfallpläne bekommt, desto besser ist es und desto eher können wir noch notwendige steuernde Eingriffe und Beschlüsse treffen, um uns auf den Notfall, der hoffentlich nie eintreten wird, einzustellen." Die Energieversorgung sei besonders für eine Region wie die Wolfsburgs existenziell.
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