Schülerzahlenprognose: Wolfsburg braucht mehr Gymnasien

Bis zum Jahr 2024 könnten die Plätze an Wolfsburgs Gymnasien ausgeschöpft sein.

Das Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfsburg. (Archivfoto)
Das Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfsburg. (Archivfoto) | Foto: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg will im Rahmen einer Ausschusssitzung am heutigen Mittwoch eine aktualisierte Schulprognostik für die Stadt vorstellen. Die abschließende politische Beratung werde im Rahmen der folgenden Sitzung am 8. Juli stattfinden. Handlungsbedarf – zum Schuljahr 2024/2025 - bestehe für die Schulform Gymnasien. Derzeit stehen stadtweit an allen fünf öffentlichen Gymnasien 20 Schulzüge zur Verfügung. Ab dem genannten Schuljahr steigt der Bedarf auf 21 Züge und sukzessive auf bis zu 24 Züge im Schuljahr 2026/2027 an, so die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


Die Schulprognostik diene der Prognose künftiger Schülerzahlen und bilde damit eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die kommunale Schulentwicklungsplanung. Entsprechend bedarf es eines geeigneten Instruments für solche langfristigen Vorhersagen.

"Das Verfahren der Wolfsburger Schulprognostik wurde zusammen mit dem Institut für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund entwickelt und basiert im Wesentlichen auf Daten der Bevölkerungsvorausrechnung. Diese wiederum werden im Referat strategische Planung, Stadtentwicklung, Statistik der Stadt Wolfsburg erstellt", berichtet Stadträtin Iris Bothe.

"Die ersten 5 Jahre einer Prognose gelten als Zeitraum mit einer guten Prognosezuverlässigkeit. Darüber hinaus sind Prognosen Vorausrechnungen auf Grundlage bisheriger Entwicklungen. Das heißt, dass je stabiler die bisherige Entwicklung in der Wolfsburger Schullandschaft, desto höher ist die Aussagegenauigkeit und Güte der berechneten Daten", so Torsten Koch aus der Schulentwicklungsplanung der Stadt Wolfsburg.

Gibt es starke Interventionen, wie zum Beispiel die Zuwanderung Geflüchteter seit 2015 oder ein verändertes Schulanwahlverhalten, bedürfe es einer regelmäßigen Überprüfung der getroffenen Annahmen. Stark beeinflusst ist das Prognoseergebnis zudem von der zugrunde gelegten Bevölkerungsentwicklung. Dieser wiederum liegen unter anderem Annahmen über die Entwicklung von Baugebieten zugrunde. Die reale Entwicklung dieser Baugebiete könne anders verlaufen als in der Bevölkerungsprognose angenommen. Vor diesem Hintergrund werden Prognosen für zehn Jahre im Voraus erstellt, und die Bevölkerungsprognose als auch die Schülerzahlprognostik etwa alle zwei Jahre aktualisiert.

Die aktuelle Schulprognostik weist einen Anstieg der Schülerzahlen im Grundschulbereich auf 1389 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2022/23 aus. 1314 dieser vorhergesagten Kinder sind laut Einwohnermeldedaten bereits geboren. Um die bedarfsgerechte Versorgung mit Schulraum zu sichern wurde und wird die Grundschulkapazität aufgrund der steigenden Kinderzahlen weiter ausgebaut. Trotz der ergriffenen Maßnahmen werden insbesondere im kommenden Jahr auch wieder Losverfahren an Grundschulen erwartet.

Im Bereich der weiterführenden Schulen reichen die vorhandenen Schulkapazitäten voraussichtlich bis zum Ende des Prognosezeitraums 2029/30 für die Schulformen Haupt-, Real-, Ober- und Gesamtschule aus, auch wenn es im Bereich der Realschulen zu einem vorübergehenden überschreiten der verfügbaren Schulkapazitäten kommen könnte. An der Oberschule Wolfsburg (Wolfsburger Oberschule) und an den Gesamt- und Hauptschulen stehen allerdings noch ausreichend freie Kapazitäten zur Verfügung. Diese Entwicklung werde seitens des Schulträgers sorgsam beobachtet werden.


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