Schulzentrum Westhagen: Muss es komplett abgerissen werden?

Die Planungsvorlage für das Bildungs- und Freizeitzentrum wird im Februar im Rat der Stadt Wolfsburg diskutiert.

Das Hochhaus in der Dessauer Straße musste bereits weichen. Archivbild
Das Hochhaus in der Dessauer Straße musste bereits weichen. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfsburg. Der Startschuss für die Planungen für das Bildungs- und Freizeitzentrum in Westhagen wird dem Rat der Stadt Wolfsburg am 10. Februar 2021 zur Entscheidung vorgelegt. Grund für die Planungen sind die erheblichen Sanierungsbedarfe, die das Schulzentrum vor allem hinsichtlich der Gebäudetechnik und des Brandschutzes aufweist. Inwieweit der Bestand vollständig abgerissen werden muss oder in Teilen noch erhalten werden kann, wird dabei Gegenstand der weiteren Planungen sein. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung


Die Planungsvorlage umfasst die Freigabe der Planungsmittel in zwei Stufen. In der ersten Stufe beginnt die Planung mit der Leistungsphase 1. Vor der zweiten Stufe ist eine Entscheidung zu treffen, ob eine Realisierung im ÖPP-Verfahren oder als Eigenrealisierung zu verfolgen ist. Erst im Anschluss daran werden die weiteren Leistungsphasen erfolgen.

Bereits jetzt vielfältige Bildungschancen


Beide Schulen im Bildungs- und Freizeitzentrum würden über ein attraktives Profil verfügen und Kindern und Jugendlichen vielfältige Bildungschancen anbieten, so die Stadt. Die Wolfsburger Oberschule unterstütze erfolgreich durch die Sprachlernklassen beim Erwerb der deutschen Sprache für Kinder mit internationalem Hintergrund. Sie sei durch das der Schulform eigene Konzept der individuellen Förderung und Forderung der Schüler mit hoher Berufsorientierung bei gleichzeitig permanenter Durchlässigkeit bis hin zum Gymnasium ein wichtiger Baustein in der Wolfsburger Bildungslandschaft.

Das Albert-Schweitzer-Gymnasium führt in Kooperation mit der Landesschulbehörde und der Wolfsburg AG aktuell den internationalen Bildungsabschluss IB (International Baccalaureate) an der Schule ein. Damit wird die Wolfsburger Bildungslandschaft ab 1. August 2023 um ein hochwertiges Profil ergänzt. Dieses bietet den Kindern internationaler Familien am VW-Standort ein weiteres Angebot für einen lückenlos zweisprachigen Bildungsweg vom Kindergarten bis zum Abitur. Stadträtin Iris Bothe verdeutlicht die Zielrichtung: "Ziel der Planung soll es sein, dass Westhagen damit ein neues, den heutigen Anforderungen an Lern- und Lebensräume in Schule und Digitalisierung entsprechendes Schulzentrum erhält. Die gute pädagogische Arbeit soll durch den neu gestalteten Raum unterstützt werden."

Möglichkeiten durch Neuordnung des Grundstückes


Darüber hinaus bieten sich durch den bereits erfolgten Abriss der Hochhauszeile in der benachbarten Dessauer Straße und der Möglichkeit der Neuordnung des Grundstückes des Schulzentrums vielfältige Chancen, um die Angebote im Stadtteil neu zu ordnen und zu ergänzen. Ein Weg zur Entwicklung eines solchen Angebotes soll durch die Integration und Erweiterung des Lernzentrums beziehungsweise der Stadtteilbibliothek in den neuen Standort erreicht werden. Hierdurch soll der Unterrichtsbetrieb unterstützt, wie auch ein Format für den Stadtteil geschaffen werden. Somit können sich die Angebote dieses Begegnungsortes für die Menschen gleichermaßen durch verlässliche Öffnungszeiten, aktuelle Medien und moderne, digitale Formate erweitern. Gestärkt werden kann hier auch die Kooperation mit den Grundschulen und Kindertageseinrichtungen im Stadtteil durch aufsuchende Angebote, aber auch Veranstaltungen im neugeschaffenen Ort. Die Konzeption eines solchen "integrierten Lernzentrums" hat aus Sicht der Verwaltung in Wolfsburg Modellcharakter, weil attraktive Formate für das Quartier aus einer Hand entwickelt werden.


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