Wolfsburg. Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Immacolata Glosemeyer und des Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs (beide SPD) diskutierten Kristin Harney vom Zentrum Demokratische Bildung Wolfsburg, Dietmar Schilff, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, sowie Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, im Gewerkschaftshaus über den richtigen Umgang mit rechtsextremen Tendenzen. Es berichtet das Büro von Immacolata Glosemeyer in einer Pressemitteilung.
Jeder Einzelne könne durch Zivilcourage einen Beitrag leisten, damit der Zusammenhalt unserer Stadtgemeinschaft gewährleistetet bleibt. Darin waren sich alle Teilnehmer der Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Schutzzonen in Wolfsburg – wenn Rechte nach dem Rechten sehen“ einig.
Bei den sogenannten „Schutzzonen“ handelt es sich um eine Aktion der NPD, die versucht, Gleichgesinnte aus dem rechtsextremen Milieu zu mobilisieren. Die Beteiligten streifen in Uniformen als selbsternannte Bürgerwehr durch die Stadt und schüchtern so Mitbürger mit Migrationshintergrund ein. „Nie war das Eintreten für Demokratie, Sicherheit und ein friedliches Miteinander der Kulturen so wichtig wie heute. Der Tod des Regierungspräsidenten Walter Lübcke aus Kassel durch die Hand eines Neonazis hat uns alle erschüttert“, erklärte Glosemeyer.
Für einen höheren Stellenwert von Politischer Bildung sprach sich die Sozialwissenschaftlerin Harney aus und verwies in diesem Zusammenhang auf Salzgitter, wo ein breites Bündnis rechtsextremen Tendenzen entschieden entgegengetreten war. Nachdenkliche Töne schlug der Gewerkschafter Erb an. Er appellierte an jeden Einzelnen, sich selbstkritisch zu hinterfragen, ob man sich am Arbeitsplatz und im Freundeskreis ausreichend gegen Einflüsse von rechts engagiere. Ein klares Plädoyer für den Rechtsstaat gab der Polizeigewerkschafter Schilff ab: „Für Recht und Ordnung in unserem Land sorgt immer noch die Polizei.“ Die Grundlage dafür seien eine gutausgestatte Polizei sowie klare Rechtsnormen.
An die erste deutsche Verfassung vor hundert Jahren erinnerte Mohrs. Aus dem Scheitern der Weimarer Republik müsse man die Lehre ziehen, geschlossen aufzustehen und seine Stimme zu erheben.
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