Wolfsburg. Die Mieten in Wolfsburg steigen weiterhin nur moderat, während der Leerstand auf einem historischen Tiefstand bleibt. Die durchschnittliche Bestandsmiete lag 2024 bei 6,90 Euro pro Quadratmeter, während die Neuvermietungsmiete auf 7,80 Euro pro Quadratmeter stieg. Gleichzeitig sank die Fluktuationsreserve – also der notwendige Leerstand für einen funktionierenden Wohnungsmarkt – auf nur 0,7 Prozent, was einer nahezu Vollvermietung entspricht. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemeldung.
„Bezahlbarer Wohnraum ist auch in Wolfsburg ein wichtiges Thema. Unsere Mietmarktanalyse zeigt: Wir stehen gut da. Mit unserer Wohnbaupolitik der letzten Jahre haben wir wichtige Weichen gestellt. Gleichzeitig leisten unsere Wohnbaugesellschaften mit einer verantwortungsvollen Preispolitik einen wichtigen Beitrag für einen stabilen Wohnungsmarkt“, erläutert Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
21.800 Mietverträge wurden ausgewertet
Diese Erkenntnisse gehen aus der aktuellen Mietmarktanalyse hervor, die die Stadt Wolfsburg jährlich erstellt. Die Analyse basiert auf über 21.800 Mietverträgen der vier größten Wohnungsgesellschaften Neuland, VW Immobilien, Allertal Immobilien und Sahle Wohnen, die gemeinsam mehr als die Hälfte der vermieteten Wohnungen in Wolfsburg verwalten.
„Es wird deutlich, dass sich trotz moderater Mietentwicklung das Mietpreisgefüge verschiebt. Bezahlbarer Wohnraum bleibt ein zentrales Thema und die Entwicklung muss weiterhin aufmerksam beobachtet werden. Auch vor diesem Hintergrund bleibt Neubautätigkeit wichtig, um den Markt zu entlasten und Umzugsketten zu fördern“, betont Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.
Wohnungsmarkt bleibt angespannt
Im Jahr 2024 wurden 2.060 neue Mietverträge abgeschlossen. Die Fluktuationsrate – also der Anteil der Haushalte, die innerhalb eines Jahres umziehen – sank von 12 Prozent im Vorjahr auf 9 Prozent. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Quote im als gesund geltenden Bereich zwischen acht und 12 Prozent.
Problematisch sei jedoch der geringe Leerstand. Während funktionierende Wohnungsmärkte eine Fluktuationsreserve von zwei bis vier Prozent aufweisen, liegt Wolfsburg mit 0,7 Prozent Leerstand deutlich darunter. Dies bedeutet, dass Wohnungen unabhängig von Lage, Ausstattung oder Preisklasse aktuell sehr schnell vermietet werden können.
Bezahlbarer Wohnraum bleibt gefragt
Seit 2020 sind die Bestandsmieten jährlich um durchschnittlich 0,16 Euro pro Quadratmeter gestiegen, die Neuvermietungsmieten um 0,15 Euro pro Quadratmeter. Die moderate Preissteigerung zeigt, dass die großen Wohnungsgesellschaften weiterhin eine stabilisierende Wirkung auf den Wolfsburger Wohnungsmarkt haben.
Trotz moderater Mietpreisentwicklung bleibt bezahlbarer Wohnraum von großer Bedeutung. 2024 entfielen 51 Prozent der Neuvermietungen auf die niedrige bis mittlere Preiskategorie (bis 7,50 Euro pro Quadratmeter), ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr (55 Prozent). Gleichzeitig steigen sowohl die Bestands- als auch Neuvermietungsmieten zunehmend aus der günstigen in die mittlere Preiskategorie auf.
Die Ergebnisse der Mietmarktanalyse finden Sie in der städtischen Wolfsburger Online Kommunalstatistik (WOKS) unter wolfsburg.de/woks.